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Klimakrise gefährdet Artenvielfalt in den Tropen

Umweltschutz

Klimakrise gefährdet Artenvielfalt in den Tropen

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    Weite Teile der Tropeninsel sind nur schwer zugänglich.
    Weite Teile der Tropeninsel sind nur schwer zugänglich. Foto: picture alliance, dpa (Symbolbild)

    Temperaturveränderungen durch die Klimakrise können dramatische Folgen für die Artenvielfalt der Erde haben. Ein For-schungsteam kommt in einer neuen Studie zu dem Schluss: Ausgerechnet in fragilen Ökosystemen der Tropen machen sich veränderte Temperaturmuster verstärkt bemerkbar.

    Forschenden der Universitäten aus Exeter, Cambridge und Manchester analysierten die bodennahen Temperaturverhältnisse in den Tropen, und zwar in sogenannten Schlüsselgebieten für Artenvielfalt oder auch KBAs (Key Biodiversity Areas). Als KBAs gelten Areale, die nach einem festgelegten Kriterienkatalog einen besonderen Stellenwert für den Erhalt der Biodiversität haben. Dazu zählen Lebensräume vom Aussterben bedrohter Tiere und Pflanzen oder von Arten, die nur in lokal begrenzten Gebieten vorkommen. KBAs finden sich überall auf der Welt, in Tropenwäldern, Ozeanen, Wüsten, aber auch in Deutschland, etwa im Rheingau oder dem Wattenmeer.

    Fachleute sehen auch die Politik in der Verantwortung für mehr Klimaschutz

    Angesichts des aktuellen Massensterbens auf der Erde seien KBAs zentrale Schauplätze, heißt es in der Studie. In zwei Dritteln der tropischen Schlüsselgebiete ermittelten die Forscherinnen und Forscher, dass dort im Vergleich zu früheren jährlichen Mittelwerten neue Temperaturmuster zur Norm geworden sind. In einzelnen Arealen lagen rund 80 Prozent der Temperaturdaten außerhalb der üblichen Spanne. Dort haben sich nahezu komplett neue Temperaturverhältnisse etabliert.

    „Unter dem Blätterdach der tropischen Wälder existiert eine reiche Artenvielfalt in einem sehr stabilen Klima“, erläutert Erstautorin Brittany Trew von der University of Exeter. Gründe für die klimatische Stabilität sind laut der Studie die geringe Sonneneinstrahlung unterhalb der Baumkronen sowie kühlende Verdunstung. Die dort lebenden Arten seien durch Veränderungen in den Temperaturverhältnissen besonders gefährdet, so Brittany Trew.

    „Das politische und wirtschaftliche Budget, das für den Schutz der biologischen Vielfalt aufgewendet wird, ist erschreckend unzureichend“, konstatiert Trew. Insbesondere die Schlüsselgebiete, deren Temperatur sich bisher nicht allzu stark gewandelt hat, müssten besser geschützt, Abholzung verhindert und Wälder renaturiert werden.

    Für ihre Analyse, die im Journal Conservation Letters erschien, untersuchten die Forscherinnen und Forscher die Bodentemperaturen in tropischen Schlüsselgebieten weltweit aus einem Zeitraum von 30 Jahren. Besonders häufig von Temperaturveränderungen betroffen waren laut der Studie Schlüsselgebiete in Afrika und Lateinamerika; weniger drastisch waren im Verhältnis die Veränderungen in Asien und Ozeanien. (Katharina Köhler, dpa)

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