Es sind Sommerferien und alle Freunde der 11-jährigen Motte sind im Urlaub. Erst befürchtet sie, es wochenlang alleine mit ihrer Mutter aushalten zu müssen - einer optimierungswahnsinnigen Mode-, Kosmetik- und Sportberaterin, die immer etwas an Motte auszusetzen hat. Doch dann findet Motte ein neues Hobby: Metallfischen. Mit Magneten fischt sie im Kanal nach rostigen Nägeln, Stahltöpfen und Löffeln. Eines Tages angelt sie einen besonderen Schatz: ein U-Boot. Doch der Milliardär Arkon Bolwerd möchte es abkaufen, ihm gehört sowieso der Rest der Stadt. Gemeinsam mit dem als schnöselig und geheimnisvoll abgestempelten reichen Vinzent, dem Neffen von Bolwerd, und Aushilfslehrer Lukas will Motte ihr U-Boot verteidigen. Das wird schwerer als befürchtet und fördert mehrere Geheimnisse zu Tage, die auch Mottes Leben verändern.
Auf Augenhöhe mit Kindern und Charakteren
Die niederländische Autorin Sanne Rooseboom schreibt, als hätte Motte ihre Geschichte selbst erzählt: aufgeweckt, mit vielen Dialogen. Das fördert den Spaß am Lesen. Dazu kommen die bunten Zeichnungen von Sophie Pluim.
Mit Liebe zum Detail beschreibt Rooseboom respektvoll die Ecken und Kanten, Stärken und Schwächen ihrer Charaktere. Ein Kinderbuch, das ganz nebenbei ernste und aktuelle Themen, wie Gentrifizierung, Unterschiede zwischen Arm und Reich, schwierige Mutter-Tochter-Beziehungen, Perfektion und Bodyshaming anspricht. Bei dieser Themenvielfalt bleibt es dennoch ein spannender, unterhaltsamer Ferienroman
Sanne Rooseboom: Motte und die Metallfischer. Aus dem Niederländischen von Lotte Hammond. Illustration Sophie Pluim. Magellan, 336 Seiten, 18 Euro - ab 10
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