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KI in der Küche: Roboter kann Kaffee kochen

Technologie

KI in der Küche: Roboter kann Kaffee kochen

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    Blick in die Zukunft: Ein Roboterarm serviert Kaffe.
    Blick in die Zukunft: Ein Roboterarm serviert Kaffe. Foto: Stock Adobe Illustration

    Nach einer durchgemachten Nacht könnte dieser KI-Roboter mitunter hilfreich sein: Britische Forschende haben ein Robotersystem entwickelt, das auf menschliche Anweisungen hin komplexe Aufgaben erledigen kann. Unter anderem kann das System Ellmer in einer Küchenumgebung Kaffee kochen, Tassen suchen und das Getränk einschenken. Wie der Roboter funktioniert, erläutert die Gruppe um Ruaridh Mon-Williams von der Universität Edinburgh im Fachjournal Nature Machine Intelligence.

    „Menschliche Intelligenz beruht auf dem Zusammenwirken von Denken, Bewegung und Wahrnehmung“, wird Mon-Williams in einer Mitteilung zitiert. Ellmer besteht demnach aus einem Sprachmodell, das etwa beim Chatbot ChatGPT zum Einsatz kommt, und einem Roboterarm, der mit Kamera und Sensoren ausgestattet ist. Der Arm hat sieben Gelenke und einen Greifer, mit dem er Schränke öffnen und Gegenstände fassen kann.

    Dass Ellmer nicht nur Anweisungen versteht, sondern auch Zwischentöne zu deuten weiß, zeigen die Forschenden an einem Beispiel. Darin lautet die Ansage: „Ich bin müde, und meine Freunde kommen bald zum Kuchenessen. Kannst du mir ein Heißgetränk machen und den Teller mit einem Tier deiner Wahl dekorieren?“ Hier könnten mit „Heißgetränk“ zwar auch etwa Tee oder Kakao gemeint sein. Weil der Mensch jedoch erwähnt, dass er müde ist, entscheiden Ellmer, einen Kaffee zu kochen. Beim „Tier deiner Wahl“ entscheidet sich Ellmer für eine Taube mit ausgebreiteten Flügeln.

    Chinesisches Start-up stellte 2017 den Robot Barista vor

    Um Missverständnisse zu vermeiden, gibt das System nach einer Anweisung zunächst Rückmeldung, in der es sein Vorhaben kurz beschreibt. Danach greift der Roboter auf Datenbanken und externe Quellen zu, um passende Programmcodes zu finden und zu kombinieren. So entsteht eine Kette von Einzelaktionen, mit denen Ellmer seine Aufgabe erfüllt. Ellmer kann etwa eine Schublade öffnen und – wenn er darin keine Tasse findet – im Schrank nachschauen und dort eine Tasse entnehmen.

    Robot Barista, den ein chinesisches Start-up 2017 entwickelt hat, müssen alle Bewegungen vorgegeben werden. 
    Robot Barista, den ein chinesisches Start-up 2017 entwickelt hat, müssen alle Bewegungen vorgegeben werden.  Foto: Adobe Stock

    Diese Flexibilität unterscheidet Ellmer von dem Robot Barista, den ein chinesisches Start-up 2017 vorgestellt hatte: Bei diesem mussten alle Bewegungen vorgegeben werden. Ellmer hingegen kann mit seinem Greifer auch einen Stift nehmen, den ein Mensch ihm spontan hinhält.

    „Robotersysteme hatten mit solchen Aufgaben traditionell Schwierigkeiten, da sie komplexen Befehlen nicht folgen konnten, auf vorprogrammierte Reaktionen angewiesen waren und nicht flexibel genug waren, um nahtlos auf Störungen zu reagieren“, schreiben die Studienautoren. Mon-Williams sagt: „Wir erhaschen einen Blick in eine Zukunft, in der immer fortschrittlichere Intelligenz zur Normalität wird.“ (Stefan Parsch, dpa)

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