So richtig gut gesehen hat Livia noch nie. Ihrer Mutter fiel das früh auf. Die hässliche Brille mit den dicken Gläsern begleitete Livia schon seit früher Kindheit. Nach einem Zwischenfall im Ferienlager stellt ein Arzt dann die Diagnose, die noch einmal alles ändert: Retinitis pigmentosa. Nun steht unumstößlich fest, Livia wird erblinden.
„Die Nacht der Schildkröten“ ist ein klassischer Coming-of-Age-Roman. Die Geschichte begleitet die junge Römerin Livia durch ihre Jugendzeit, in der sie trotz Krankheit mit all den Herausforderungen konfrontiert ist, die das Erwachsenwerden mit sich bringt. Livia wäre gern hübscher, cooler und sie wäre gern so beliebt, dass sie zu all den angesagten Partys eingeladen wird. Der Junge, auf den sie steht, will nicht so recht was von ihr wissen, der Junge, in dem sie nur einen Kumpel sieht, macht ständig ungewollte Avancen.
In Italien wurde Greta Olivo mit einem der renommierten Premi Flaiano ausgezeichnet
Doch anders als bei anderen Jugendlichen zeigt sich Livias Erwachsenwerden nicht an der Zahl ihrer Lebensjahre. -4, -6, -8 Dioptrien - Zeitsprünge im Buch bemisst Autorin Greta Olivo nicht in Jahren, sondern in Livias Sehkraft. Die Krankheit drängt sich immer wieder in Livias Lebensmittelpunkt.
Der Roman ist das Erstlingswerk von Greta Olivo (Jahrgang 1993), die kreatives Schreiben an der Scuola Holden in Turin studiert hatte. In Italien wurde der Roman mit einem der renommierten Premi Flaiano ausgezeichnet. Denn Olivio begleitet ihre Protagonistin nicht nur durch die Höhen und viele Tiefen in ihrem Erwachsenwerden, sondern auch gleichzeitig in ihrem Erblinden. Am Ende ist „Die Nacht der Schildkröten“ auch die berührende Geschichte eines Mädchens, das es schafft, sein Schicksal anzunehmen und das Beste daraus zu machen.
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