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Grenzen für Gespräche: Alte Eltern: Kein Trauma wachrufen

Grenzen für Gespräche

Alte Eltern: Kein Trauma wachrufen

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    Wenn Eltern gehen, bleiben mitunter auch unbeantwortete Fragen.
    Wenn Eltern gehen, bleiben mitunter auch unbeantwortete Fragen. Foto: Zacharie Scheurer/dpa-tmn

    Wenn Eltern alt werden, sollte man die Zeit nutzen, um noch einmal Dinge miteinander zu bereden, die unausgesprochen waren. «Es ist nicht selten so, dass erwachsene Kinder darüber trauern, dass sie das ein oder andere Thema nicht angesprochen haben. Und dann bleiben sie nach dem Tod der Mutter oder des Vaters oft ein Leben lang darauf sitzen», sagt Sozialpädagogin und Autorin Antje Randow-Ruddies («Verlust der alten Eltern»).

    Doch es gibt auch Grenzen. Vor allem bei jener Generation, die Kriegs-traumatisiert ist: «Wenn ich dann versuche, da hineinzugehen und immer wieder zu bohren, weil mich noch etwas aus der Zeit interessiert, dann würde ich das Trauma wachrufen. Das wäre sehr schlimm für die Eltern», sagt die systemische Familientherapeutin. In dem Fall müsse man seine eigenen Interessen zurückstecken.

    Ohne Versöhnung ist Verarbeitung des Todes oft schwieriger

    Problematisch könne es werden, wenn Eltern sterben und man nicht mit ihnen versöhnt sei. Oder wenn man sein Leben lang mit ihnen gehadert habe, dass man zu wenig emotionale Aufmerksamkeit von ihnen bekommen habe. «Dann ist die Verarbeitung des Todes oft schwieriger, weil ich irgendwann realisiere: Ich erhalte es nicht mehr, das ist endgültig vorbei.»

    Dies sei meistens ein sehr schmerzhafter Prozess, der oft mit Wut einhergehe, weil viele Emotionen noch einmal an die Oberfläche geschwemmt werden. Wichtig sei dann, sich professionelle Hilfe durch eine Therapie zu holen. Randow-Ruddies: «Sonst hindert uns diese nicht konstruktive Verbindung, frei zu sein und mit Freude durchs Leben zu gehen.»

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