Trumps Zollhammer trifft - bis auf Ausnahmen wie Russland und Nordkorea - fast jeden auf der Welt. Nicht nur die Bewohner in Europa und Asien stöhnen gerade auf, auch die schwer zu erreichenden Heard- und McDonaldinseln irgendwo im südlichen Indischen Ozean trifft es. Wie die Einwohner dort auf die reziproken Zölle reagieren, mit denen die Trump-USA ihr „Goldenes Zeitalter“ eingeläutet haben, wissen wir noch nicht. Rund zwei Wochen sind Schiffe von Australien dorthin unterwegs.
Die USA erheben auch von den Pinguinen Zölle
Sollte ein Schiff von Australien ablegen, um eine Antwort von den Insularen einzuholen, müssten allerdings Vogelkundler zur Übersetzung hinzugezogen werden. Menschliche Siedlungen finden sich auf den Inseln nämlich keine. Es heißt, der letzte bekannte menschliche Besuch liege zehn Jahre zurück. Man traf dort zuletzt vor allem auf Königspinguine. Dass selbige die USA in den zurückliegenden Dekaden niederträchtig behandelt haben, dass sie die amerikanische Wirtschaft „geplündert“ und „vergewaltigt“ haben, wie es Donald Trump im Rosengarten vor dem Weißen Haus theatralisch behauptet hat, dürfte sich leicht jedem erschließen.
Königspinguine zahlen keine Zölle, sie erheben auf ihrer Insel keine Steuern, sie halten sich nicht an die internationalen Handelsregeln und sie importieren keine Waren aus den Vereinigten Staaten. Königspinguine verweigern sich den Errungenschaften der modernen Konsumgesellschaften: Sie interessieren sich weder für amerikanische Pick-Up-Trucks noch für Apple-Handys. Noch schlimmer, sie investieren keinen einzigen Cent ihrer Wirtschaftsleistung in Rüstung, die Verteidigung ist ihnen offenbar völlig schnuppe. Sie beschäftigen sich den ganzen lieben langen Tag nur mit sich selbst und dem eigenen Nachwuchs. Trump hat schon recht: Wo kämen wir denn hin, wenn alle so leben würden wie diese Königspinguine auf den Heard- und McDonaldinseln?
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