Ein 17-Jähriger greift vier Mitschüler mit einem Messer an. Wie geht es der Schulgemeinschaft ein halbes Jahr danach? Unseres Autors besucht seine alte Schule.
Es ist Donnerstag, der 22. Februar 2024, als um 9.52 Uhr bei der Polizei Wuppertal der Notruf eingeht. Ein bewaffneter Schüler soll am Wilhelm-Dörpfeld-Gymnasium (WDG) auf seine Mitschüler losgegangen sein: mehrere Verletzte. Kurz darauf wird der Amokalarm ausgelöst und ein Großaufgebot von Polizei und SEK rückt aus. Über der Schule kreist ein Hubschrauber. Es stellt sich heraus, dass es sich um einen 17-Jährigen handelt, der in einem Oberstufenraum ein Messer gezogen und vier seiner Mitschüler sowie sich selbst verletzt hatte. Kurz darauf konnte ein Lehrer den Täter entwaffnen und beruhigen. Als die Polizei eintrifft, gerät er noch einmal in Aufruhr. Er greift die Einsatzkräfte an, die ihn schließlich überwältigen. Die vier Opfer und der Täter sowie drei weitere Schüler, die einen Schock erleiden, müssen ins Krankenhaus.
Seit 2000 gab es in Deutschland 15 Amokläufe an Schulen und anderen Bildungseinrichtungen. Vor allem Erfurt und Winnenden sind der Allgemeinheit in Erinnerung geblieben. Insgesamt 35 Menschen sind bei den beiden Angriffen gestorben – die Täter eingeschlossen. Die Städte sind zum Symbol für Gewalt an Schulen geworden. Im Fall Wuppertal kann sich ein knappes halbes Jahr nach dem Messerangriff vom 22. Februar, der ebenfalls als Amoklauf gilt, kaum einer außerhalb der Stadt an die Tat erinnern. Ich schon. Denn keine zwei Stunden nach der Tat ploppte die Nachricht in der Whatsapp-Gruppe meiner ältesten Schulfreunde auf. Das Wilhelm-Dörpfeld-Gymnasium ist meine alte Schule.
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