Herausgefunden hat das ein Team um den 2012 verstorbenen Archäologen William Rathje. Rathje war eigentlich Experte für präkolumbianische Hochkulturen in Mittelamerika, aber in den letzten vierzig Jahren seines Lebens hat er auf einen selbstbegründeten Wissenschaftszweig umgesattelt: Die Garbology (frei übersetzt: Müllologie). Er und seine Nachfolger studieren modernen Müll mit den Methoden der Archäologie. „Was Menschen wegwerfen, spricht eloquenter und wahrheitsgemäßer über sie, als sie das selbst je könnten“, so steht es in seinem Buch „Rubbish! The archeology of garbage“. Müllforschung war schon damals in der Archäologie nichts Neues. Müllgruben sind eine der aufschlussreichsten Quellen über antike Zivilisationen. Niemand bemüht sich mit seinen Essensresten ein bestimmtes Bild abzugeben und so die Überlieferung zu verfälschen. Außerdem landet das meiste, was eine Gesellschaft benutzt, früher oder später im Müll und bleibt dann auch dort.
Gesellschaft