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Gesellschaft: Was ist Hoffnung? Eine Erkundung vom Alltagsleben bis über den Tod hinaus

In der Hoffnung öffnet sich der Menschen über die Gegenwart hinaus
Foto: Volodymyr Nikulin, stock.adobe.com
Gesellschaft

Was ist Hoffnung? Eine Erkundung vom Alltagsleben bis über den Tod hinaus

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    Eigentlich muss eine Geschichte über die Hoffnung doch mit Hoffnungsvollem beginnen, oder? Etwas, das die Wahrheit vermittelt von so strahlenden Sätzen wie dem Hölderlins: „Wo aber Gefahr ist, wächst das Rettende auch.“ Denn auch 200 Jahre später noch und hinein in diese, unsere Zeit der Sorgen und Ängste, der gleich vielfach wachsenden Gefährdungen könnte uns das doch Zuversicht senden. Aber bitte: Wie ist es zum Beispiel mit Ihnen? Glauben Sie an das Rettende? Oder wagen Sie es wenigstens, darauf zu hoffen?

    Tatsächlich beginnt diese Geschichte mit einem sehr dunklen Satz, unmittelbar aus dem Leben gegriffen. „An Heiligabend 2021 ist meine Frau gestorben, zu Hause, umgeben von den Kindern und mir.“ Er stammt von einem Mann, von dem ein sehr großes Publikum inzwischen seit vielen Jahren gewöhnt ist, erhellende Worte etwa von der „Gelassenheit“, über die Facetten der Lebenskunst zu lesen. Der Philosoph Wilhelm Schmid, der hier doch eigentlich zur Hoffnung Auskunft geben soll, er führt zunächst in eine für ihn selbst „grauenvolle Zeit“, an dessen Anfang das Wort Speiseröhrenkrebs stand, in eine dunkle, eine hoffnungslose Zeit. 

    Philosoph sagt: "Vielleicht ist der Mensch das einzige Wesen, das hoffen kann"

    Aber das Symbol zeugt ja von tiefem Ernst: Weihnachten folgt ja nicht von ungefähr auf das Ende der dunkelsten Tage des Jahres. Kurz nach Wintersonnenwende: In die gerade noch tiefsten und längsten Nächte fällt ein neues Licht der Welt. Und führt bald darauf, im österlichen „Lumen Christi“, zur größten Verheißung. Dass auch das Dunkel am Ende des Lebens nicht ohne Ende sei. An Pforten zu Friedhöfen steht nicht selten im lateinischen Original: „Resurrectio mortuorum est spes christianorum“ – die Auferstehung der Toten ist die Hoffnung der Christen.

    Auch da steht demnach keine Gewissheit durch Offenbarung, sondern „die Hoffnung“ – wie sie im Anfang und im Herzen jedes Versuchs steht, auf die größte Ungewissheit der Existenz zu antworten, aller Religion. Gibt es eine Hoffnung, deren Licht auch in das Dunkel um Wilhelm Schmid nach dem Verlust des ihm liebsten Menschen, seiner Lebenspartnerin, gefunden hat?

    Um nicht weniger also wird es gehen müssen, wenn es hier wirklich und wesentlich um die Tugend der Hoffnung gehen soll. Auch. Aber wenn Wilhelm Schmid ganz als Philosoph erklärt: „Vielleicht ist der Mensch das einzige Wesen, das hoffen kann.“ Dann kann das zwar bedeuten, dass es grundlegende Hoffnungen gibt, die uns einen – die Klima- und Kriegsgefahren werden davon womöglich zeugen. Aber in der ganzen individuellen Vielfalt des Menschen wird Rettendes eben auch in ganz vielfältiger Weise und Gestalt erhofft.

    Worauf hoffst du? Jeder und jede sucht seine eigene Antwort

    Darum hält hier Chor Einzug. Es sind Menschen in der Mitte des Lebens, aus einem Mittelzentrum der Region, versammelt 25 Jahre nach ihrem gemeinsamen Abitur. Inzwischen Mitte 40 haben sie kleine Kinder und bereits erwachsene, haben eine Familie mit fünf Kindern oder leben alleinstehend, sind in der Heimat geblieben oder dorthin zurückgekehrt, oder leben in der Ferne, in Budapest, in Florida … Sie sehen ihre Eltern alt werden oder haben sich teils bereist von ihnen verabschieden müssen – auch in den eigenen Reihen fehlen schon manche. Sie, aus der Mitte des Lebens, treten hier im Wechsel auf mit ihren Antworten auf die Frage: Was und worauf hoffst du?

    „Ganz oberflächlich kann ich antworten, dass ich hoffe, dass meine Familie und ich von weiteren schweren Krankheiten und Schicksalsschlägen verschont bleiben – oder auch, dass ich hoffe, dass die Politiker dieser Welt für ihr Handeln mehr die Menschen, die sie vertreten sollen, als ihre eigenen Befindlichkeiten in den Blick nehmen. Dann merke ich aber, dass ich mir das Hoffen eigentlich schon abgewöhnt habe, denn wer nicht hofft, kann auch nicht enttäuscht werden. Außerdem macht es mich abhängig. Wenn ich will, dass etwas gut wird, muss ich auch aktiv dafür eintreten, an mir arbeiten, Vorsorge treffen.

    Letztlich hoffe ich dennoch, dass ich am Ende meines Lebens zufrieden auf die verschiedenen Entscheidungen zurückblicken kann, die hoffentlich immer die richtigen waren, zumindest im Nachhinein. Vor allem aber vertraue ich darauf, dass es etwas oder jemanden gibt, das oder der mir bei allem zur Seite steht. Auch wenn ich mit der Institution Kirche nicht mehr viel anfangen kann, so bin ich doch überzeugt, dass es einen Gott, oder so etwas in der Art gibt. Ob das jetzt Hoffnung oder Vertrauen ist, muss ich, Gott sei Dank, nicht entscheiden.“

    Das Wort "Hoffnung" kommt von "hüpfen"

    Aber der Philosoph sollte das entscheiden. Also Herr Schmid, was ist Hoffnung eigentlich? „Das Schönste ist die Herkunft des Wortes: Hoffnung kommt von hüpfen. Das spricht schon mal gleich zu uns. Wann hüpfen wir? In freudiger Erwartung. Das ist Hoffnung.“ Und fachlich philosophisch fügt er hinzu: „Die Hoffnung ist eine transzendente Öffnung des Menschen – nicht mehr in der Wirklichkeit zu bleiben, die jetzt ist, sondern etwas anders für möglich zu halten.“ 

    Was sie kennzeichne, sei tatsächlich ein Unterschied zu Sehnsucht, Schmid: „Die Sehnsucht ist etwas Aktivierendes, am liebsten würde ich mich sofort in den Zug setzen und zu meiner Liebsten fahren … Während die Hoffnung nicht die Dringlichkeit des Handelns besitzt …“ Die Erfahrung, die wir machen, indem wir uns durch die Hoffnung öffnen, sei viel mehr: „Hoffnung gibt Kraft“.

    Aber das habe eben auch den Nachteil, dass wir damit sehr enttäuscht werden könnten, und in der Folge: hoffnungslos. Das heißt: „Dann steht keine Möglichkeit mehr offen, dann sind wir eingeschlossen in eine Wirklichkeit, wie sie ist und wie sie möglicherweise wirklich nicht mehr überschritten werden kann.“ Das bringe auch eine der mindestens zwei problematischen Seiten der Hoffnung mit sich, Schmid: „Wir brauchen sie, sie öffnet uns – aber wenn sie völlig unbegründet ist, wird sie uns in die Hoffnungslosigkeit führen.“ Und zum Zweiten könne auch die Hoffnung blind machen. Für die Situation, wie sie aktuell tatsächlich sei und für die Frage, worum man sich denn eigentlich kümmern müsste. In der Welt, in einer Beziehung, bei sich selbst …

    „Beruflich war es nie einfach die letzten Jahre: Umsatzeinbrüche, Probleme mit den Lieferketten, schwierige Kollegen, dazu das andere Land, eine andere Mentalität, ein anderes Umfeld. Aber solange es genügend Menschen gibt, die an einem Strang ziehen, hat es noch immer gepasst – ich hoffe, das bleibt so. Politisch hoffe ich auf eine langfristige Strategie, Pragmatismus und weniger Ideologie – dass wir uns nicht so leicht ängstigen lassen und dass wir uns auf die Probleme einigen, bevor wir anfangen an Lösungen zu basteln. Für meine Familie hoffe ich, mehr Zeit für sie zu haben – und dass meine Kinder ein normales Elternhaus haben – mit allen Ups und Downs.“

    „Ich hoffe, dass die Menschen wieder auf ihren gesunden Menschenverstand und auf ihr Gefühl hören! Egal, ob es um Politiker geht, die auf einen Krieg hinmanövrieren, oder normale Erwachsene in ihrem täglichen, durchgeplanten, multimedial regierten Leben … Und daneben natürlich das Wichtigste: Gesundheit! Die aber ja nicht zwangsläufig von alleine kommt, sondern man auch dementsprechend leben muss – aber auch das haben trotz Corona viel zu wenige kapiert. Hauptsache man kann dies schnell und ohne viel nachzudenken lösen, z. B. mit einem kleinen Pieks …“

    Philosoph nennt Klebe-Aktionen der Klimaaktivisten "kontraproduktive Geste"

    So kann die Hoffnung tatsächlich auch eine politische Dimension erhalten, auch beim Philosophen Schmid. „Ich habe noch nie auf den ewigen Weltfrieden gehofft. Menschen haben immer zwei Seiten, das wird sich niemals für immer lösen“ – und zur anderen Seite gehöre leider eine böse, eine zerstörerische Seite. „So war etwa die Hoffnung trügerisch, dass nie wieder etwas Zerstörerisches in unserem Kulturkreis geschieht. Das hat leider dazu geführt, leichtsinnig zu sein. Hoffnung kann leichtsinnig machen, das ist auch eine ihrer unangenehmen Seiten.“ 

    Zur Person:

    Wilhelm Schmid stammt aus dem Krumbacher Ortsteil Billenhausen, wohnte einige Jahre und lebt inzwischen seit langem in Berlin. 

    Er hat 30 Jahre Philosophie gelehrt und ist zudem einer der meistgelesenen Denker Deutschlands mit Büchern über die Lebenskunst. Etwa über die Balance und die Fülle des Lebens, über Gelassenheit, Glück und Sinn.

    Zuletzt veröffentlicht hat Schmid, der im April 70 Jahre alt wird, das Werk „Heimat finden“ (Suhrkamp), im März wird „Schaukeln“ (Insel-Verlag) veröffentlicht.

    Wenn wir darauf hofften, dass schon alles gut gehen werde, dann trügen wir keine Vorsorge mehr, sondern machen „so wahnsinnige Dinge, wie energetisch abhängig zu sein von einem einzigen Zulieferer – der, nüchtern und realistisch betrachtet, schon lange etwas vorbereitet hatte“. Jetzt bleibe uns nur noch, zu hoffen, „dass anders als wir in Deutschland größere Mächte wie die USA sehr wohl Vorsorge getroffen haben und wir unter diesem Schutzschirm leben dürfen“. Einem militärischen Schutzschirm, der eben nie auf Hoffnung gegründet war.

    „Ich hoffe noch auf Vergebung. Dass mir die Menschen, denen ich nahe war und denen ich tiefen Schmerz zugefügt habe, mir verzeihen.“

    „Ich hoffe, dass unsere Kinder noch eine lebenswerte Welt vorfinden werden, die ihnen ein glückliches, erfülltes Leben ermöglicht. Und ihren Kindern auch …“

    Das ist für den Philosophen „der wundeste Punkt: Da bleibt auch mir nur die Hoffnung, es möge nicht zu spät sein“. Die Klebe-Aktionen der „Letzten Generation“ zeugten da vom Gegenteil von Hoffnung: „Die jungen Leute haben ja recht – aber das Mittel ist vollkommen falsch. Weil das bringt gar nichts für den Kampf gegen den Klimawandel – ganz im Gegenteil, das bringt Menschen nur noch dagegen auf.“ Es sei also leider eine nicht nur hoffnungslose, sondern leider auch „völlig kontraproduktive Geste: Das vernichtet jegliche Hoffnung letztlich, leider“. 

    Aber gibt es überhaupt noch eine? Schmid sagt: „Wenn da Hoffnung ist, dann, weil sie aus Prinzip da ist. Begründete Hoffnung wäre, wenn wir sagen können, die Wahrscheinlichkeit spricht für einen guten Ausgang.“ Das könnten wir in Bezug auf den Klimawandel allerdings schon nicht mehr sagen. „Bleibt eben nur noch die grundlose Hoffnung: Einfach trotz allem, einfach weil das unsere Lebenshaltung ist. Weil wir das von Genen oder der Familie mitbekommen haben.“ Oder sei es, weil wir uns darauf besinnen würden, frei nach Karl Valentin: „Ich freue mich, dass es regnet – denn wenn ich mich nicht freue, regnet es trotzdem.“

    „Ich versuche, das Leben nicht so schwer zu nehmen und hoffe momentan einfach nur, dass der FCA erstklassig bleibt.“

    „Ich hoffe, dass meine Mama nicht noch mehr, nicht nur noch leiden muss.“

    Manchmal soll die Hoffnung über Tatsachen hinwegtäuschen

    Vielleicht besser nicht mehr zu viel hoffen also, Herr Philosoph? Schmid sagt: „Grundsätzlich ist es schon gut, wenn die die Menschen sich offen halten. Denn es gibt in unserer modernen Welt mehr Möglichkeiten als jemals zuvor. Was früher als Schicksal akzeptiert werden musste, also als etwas, wo keine Möglichkeit mehr offensteht, da hat sich doch gewaltig was getan.“ Wichtig sei nur, die Grenze zu kennen. Denn trotzdem ist nicht alles machbar und überhaupt kein Schicksal mehr zu akzeptieren. Der alte Satz von „Die Hoffnung stirbt zuletzt“ bedeute dann nicht ein Offenhalten bis zuletzt, sondern nur noch das letzte Aufschieben vor dem furchtbaren Absturz, weil die Hoffnung über die Tatsachen hinwegtäuschen sollte.

    „Ich hoffe darauf, dass mich mein Mädel irgendwann vielleicht doch noch mal heiratet. Wir sind seit 17 Jahren ein Paar, ich habe sie drei Mal gefragt, wovon ich zwei Mal ein klares Nein erhalten habe – ein Mal ein Vielleicht auf Hawaii bei einem Luau auf dem Kilauea Vulkan … Und ich hoffe darauf, dass ich noch viele „2. Geburtstage“ feiern darf. Mein Unfall 2001, als ich mir 23 Knochen 32 Mal gebrochen habe und ich mehr tot als lebendig wieder zusammengeflickt wurde, hing mir viele Jahre nach.

    Auf die Frage, warum ich zu jenem Zeitpunkt gerade an jener Stelle war, werde ich nie beantwortet bekommen. Vielmehr muss man sich die Gegenfrage stellen: Wie oft war ich denn bereits eine Sekunde davor oder danach an einem solchen Ort und es ist eben nichts passiert? Damals ist mir klar geworden: Das Leben ist extrem lebenswert und ich genieße jeden Tag, den ich noch hierbleiben darf! Ich belohne mich seither bewusst ein Mal am Tag und habe meine fünf Minuten ausschließlich für mich. Ganz intensiv. Und es funktioniert! Auch wenn es nur ein Duplo ist, das ich ganz bewusst, in Ruhe, nur für mich, ohne Stress, ohne andere Gedanken … mampfe!“

    „Ich hoffe, wenn ich es schon nicht glauben kann, dass es ein Wiedersehen gibt mit denen, die wir geliebt haben, die uns fehlen. Weil mit allem anderen zu leben einfach unerträglich wäre.“

    Der Chor schließt den Kreis zu den dunklen persönlichen Wochen des Philosophen vor einem Jahr, nach Heiligabend. Herr Schmid, hilft also die Hoffnung auf ein solches Wiedersehen? Er sagt: „Ich denke sehr viel über solche Dinge nach seitdem, jeden Tag. Und mir machen viele Dinge nun mehr Sinn als zuvor.“ Dazu gehöre auch die Auferstehung, die aber vielleicht ganz anders zu denken sei. „Tatsache ist, dass ich nach dem Tod meiner Frau das starke Gefühl habe, dass sie ständig bei mir ist – dass sie teilweise tatsächlich auch in mir ist. Was soll das anderes sein als die Auferstehung von den Toten?“ Er habe im vergangenen Jahr mit sehr vielen anderen Menschen gesprochen und erfahren: „Das kennen sehr, sehr viele, dass dieser Mensch, den sie verloren haben, dann bei ihnen ist.“ 

    Er erinnere sich noch sehr gut an das, was seine Mutter gesagt habe, als sie sterben musste, hochbetagt. „Sie freue sich, dass sie ihren Mann wiedersehen darf – und ich habe mir damals schon gesagt: Lieber Philosoph, das nimmst du jetzt aber ernst und denkst darüber nach, was das heißen könnte.“ Und jetzt denke er ganz genau so. Schmid: „Was wird geschehen, wenn ich selbst mal gehen muss? Ich werde zu meiner Frau wieder kommen und wir werden wiedervereint sein.“ Er stelle sich das – „mit hoffentlich nüchterner Wissenschaftlichkeit“ – so vor, dass „unsere Energien sich wieder vereinen“. Aber akzeptiere auch problemlos, wenn sich das andere Menschen leiblich vorstellten, dass sie ihren Lieben im Jenseits also körperlich begegnen könnten. 

    Im März erscheint "Schaukeln" – ein Buch über die Lebensfreude

    Aber wenn es nur Energien sind – wird es dann das Ich, das sich der Wiedervereinigung bewusst ist, überhaupt noch geben? Kann man darauf hoffen? Schmid sagt: „Gibt es tatsächlich ein höheres Bewusstsein? Das ist die Frage, die sich mir jeden Tag stellt. Denn ich kann mir einerseits nicht wirklich vorstellen, dass das Personsein und das Ich-Bewusstsein erhalten bleibt.“ Andererseits aber seien viele von den magischen Momenten, die er erlebe, so gezielt und häuften sich so sehr, dass er sich frage: „Ist in diesem Darüber-Hinaus, ist in dieser Transzendenz, in der ich meine Frau vermuten darf, ist da doch ein höheres Bewusstsein möglich? Und können von dort Zufälle gesteuert werden beispielsweise?“ Eine Antwort darauf könne er sich nicht geben, sagt der Philosoph. Aber statt es bloß eine Hoffnung zu nennen, nennt er es Zuversicht. 

    Denn: „Ja, die habe ich. Woher habe ich die? Ich kann mir nur vorstellen, dass ich sie von meiner Frau habe.“ Von ihr habe er stets so viel Zuversicht erhalten – „von Anfang bis zum Ende war das ein zuversichtlicher Mensch in jeder, auch schwierigen Lebenslage“, das habe sich bereits im Laufe der Zeit übertragen. Aber nach ihrem Tod sei ihm, Wilhelm Schmid, das für ein paar grausame Monate nicht geblieben. Bis sie wieder kam und immer stärker wurde, die Zuversicht. 

    Und jetzt gehe er mit seinem im Frühling nahenden 70. Geburtstag zudem auf die Veröffentlichung eines neuen Buches zu, das eine weitere Verbindung knüpfe. Es ist ein Buch über die Lebensfreude, das Schmid noch vor der Diagnose seiner Frau plante und durch diese erschüttert dann sofort und unter allen Umständen zur Seite legen wollte. „Aber sie hat gesagt: Bitte doch, mir zuliebe! Sonst bist du mir keine Hilfe. Und so bin ich dabei geblieben und habe ihr versprochen: Ich bringe das auch zu Ende.“ In den Zeiten, in denen er bereits hoffnungslos gewesen sei, habe seine Frau die Hoffnung noch gehabt – und darum erscheint im März nun „Schaukeln – Die kleine Kunst der Lebensfreude“, von Wilhelm Schmid, Lebenskunstphilosoph.

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