Ich heiße Durner. Dominik Durner. So stelle ich mich natürlich niemandem vor, das wäre auch ein Stück weit lächerlich. Ich bin Journalist, kein Doppelagent. Mein Name strahlt solides Mittelmaß aus, nichts Außergewöhnliches, Otto Normal. Das Interessanteste an dieser Kombination ist die Doppel-D-Alliteration. Der Nachname ist nicht weit verbreitet, der Vorname war zuletzt in den 80ern und 90ern populär. Und doch: Gibt man diese mittelmäßige Kombination "Dominik Durner" in einschlägige Suchmaschinen ein – was ich gelegentlich mache, und ganz ehrlich: Wer tut das nicht? –, ploppen direkt vier verschiedene Gesichter auf. Neben mir gibt es da einen Professor, einen Doktoranden und einen Versicherungsvertreter. Wildfremde Menschen, die meinen Namen tragen. Oder ich den ihren, wie man es nimmt. Wobei, ist es nicht so: Ein Name mag zu einem gehören, aber er gehört einem nicht? Unser aller Name?