Die russische Ballerina Anna Pavlova tourte Ende der 1920er Jahre durch Neuseeland und Australien. Dabei verzückte sie einen Chefkoch derart mit ihrer Eleganz, dass der mit Eiern, Zucker, Sahne und Früchten experimentierte, eine ihr angemessene Süßspeise erfand: weiß und luftig wie ein Tutu, die Pavlova-Torte. So jedenfalls will es die Legende …
Wissen das eigentlich die Kinder? Wie die Nachrichtenagentur dpa vermeldet, lassen die sich nämlich nicht mehr wie einst noch die Boomer mit Apfelmus oder Milchreis abspeisen. Oder wie spätere Generationen mit Schokopudding oder Götterspeise. Nein: „Heutige Kinder und Jugendliche erzählen beim Thema Dessert gerne etwas von ihren Lieblings-Macarons oder wie lecker sie Pavlova finden“. Generation Feinschmecker, wobei auch die Erwachsenen in Sachen Nachspeise offenbar zunehmend anspruchsvoll werden. Einen Nasch-Wandel macht gar der Kulturwissenschaftler Peter Peter aus: Der Trend in Deutschland gehe hin zur Luxus-Patisserie, hin zu kleinen süßen Kunstwerken, weg von großen Portionen eines Puddings oder Pfirsichkompotts. „Apfelmus war ja eher so eine Art Pflichtveranstaltung.“
Der Ururahn der Pavlova ist die Spanische Windtorte
Die kleinen Boomer aber kannten es halt nicht anders, wussten nichts von der Raffinesse einer Crème brûlée. Und natürlich rein gar nichts von der Pavlova.... Über die Entstehungsgeschichte der Baisser-Torte streiten sich Neuseeland und Australien seit Jahrzehnten. Jeder beansprucht die Pavlova für sich. Beides falsch, wie ein ozeanisches Forscherpaar herausfand: Der Ururahn der Pavlova ist die Spanische Windtorte, ein österreichisches Rezept aus dem späten 18. Jahrhundert, erfunden lange vor dem Kaiserschmarrn. Das aber ist eine andere Geschichte …
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