Zu einem guten Geschenk gehört ein gutes Versteck. Denn ohne das Überraschungsmoment ist das beste Geschenk nur halb so viel wert. Bevor die Präsente also unbedacht im Kleiderschrank verschwinden (Umfragen zufolge das beliebteste Versteck, aber auch der erste Ort, an dem Kinder suchen), sollte man kurz überlegen und sich fragen: Was macht ein gutes Versteck aus? Schon allein, um den Kindern die Enttäuschung und das schlechte Gewissen zu ersparen, wenn sie die Geschenke suchen und finden.
Nachfrage also bei Julia Stoll, Foodbloggerin, Mutter von sechs Kindern und Expertin in Sachen Geschenke verstecken. Sie sagt: „Man muss sich nur fragen, welcher der unliebsamste Ort im ganzen Haus ist.“ Die Waschküche, ein verstaubtes Kellerregal, der Korb mit dreckiger Wäsche. Auch im Autokofferraum schauen Kinder selten nach. Unterm Bett oder in Schränken sind Geschenke hingegen schnell entdeckt. Aber mal direkt gefragt: Wo versteckt man Geschenke für sechs Kinder, ohne selbst den Überblick zu verlieren? „Bei uns bekommen alle gleich viele Geschenke“, sagt Stoll. Höchstens drei pro Kind macht 18 Päckchen. Ein Haufen, der allein einen ganzen Wäschekorb füllt und sich nicht einfach zwischen muffigen T-Shirts und Socken verstecken lässt.
Geschenke gleich nach dem Kauf verpacken
Wohin also mit dem Geschenkeberg? Stoll versteckt Stofftiere, Mangas und Legokisten hinter einer Schiebegardine im Abstellraum zwischen Einmachgläsern, Sommerklamotten und Reisekoffern. Nicht besonders ausgefallen, aber bei sechs Kindern herrschen andere Regeln. „Sie wissen, dass der Raum für sie tabu ist“, sagt Stoll und hat noch einen Tipp auf Lager: Die Geschenke nach dem Kauf direkt verpacken, dann ist die Überraschung sicher. Um Verwechslungen zu vermeiden, nutzt sie für jedes Kind ein eigenes Geschenkpapier. Und wie kommen die Geschenke unbemerkt an Heiligabend unter den Baum? „Vor der Bescherung gehen die Kinder in ihre Zimmer und öffnen die Fenster, damit das Christkind hereinfliegen kann“, sagt Stoll. „Wir schütteln die Betten, lesen die Weihnachtsgeschichte und einer von uns beiden Erwachsenen verschwindet kurz, um die Geschenke unter den Baum zu legen.“ (AZ)
- Hier der Link zu unserem alljährlichen Adventskalender: https://www.augsburger-allgemeine.de/kultur/gesellschaft/gesellschaft-unser-adventskalender-was-sie-zu-weihnachten-schon-immer-fragen-wollten-101961540
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