Ja, für ein Zeichen der Zuversicht
Seien wir ehrlich: Nach zwei Jahren Pandemie zieht es uns doch alle raus. Raus aus der Wohnung, in der wir viel zu viel rumhängen, raus aus dem Alltagstrott, raus aus dem Land. Wie viel einfacher wäre das Leben auf einem Segelboot vor Kroatien, in der toskanischen Ferienwohnung oder beim Sonnenuntergang auf Korsika. Einfach die Seele baumeln lassen. Nicht über 2G-Plus und Inzidenzen nachdenken, sondern darüber, ob es zum Abendessen lieber Pizza oder Pasta sein soll. Das muss kein Wunschdenken sein, wenn man die Tagträume lebt und gleich den Sommerurlaub bucht. Zu Beginn des Jahres müssen viele Arbeitnehmer ihren Urlaubsplan einreichen – der Zeitraum für die Reise steht also schon fest. Während der Pandemie zu verreisen, bedeutet nicht, alle Schutzmaßnahmen über Bord zu werfen. Man kann auch in anderen Ländern Abstand halten, Maske tragen, auf Handhygiene achten und sich testen lassen.
Wer sich im vollen Hotel unsicher fühlt, wählt eben einen Urlaub im eigenen oder gemieteten Camper oder der Ferienwohnung. Dort trifft man am Frühstückstisch höchstens den eigenen Hausstand – da ist das Infektionsrisiko auch nicht größer als zu Hause. Noch gibt es teilweise gute Frühbucherrabatte und die Unterkünfte sind noch nicht so aussortiert. Generell zeigt die inzwischen zweijährige Corona-Erfahrung, dass die Infektionslage in den Sommermonaten deutlich entspannter ist. Natürlich könnte bis dahin noch eine neue Variante auftauchen und die Reisepläne durchkreuzen. Dafür bieten coronabedingt fast alle Unterkünfte kostenlose Stornierungen an. Wenn man darauf achtet, steht der Reiseplanung nichts im Wege. Wer früher bucht, kann sich länger freuen und kommt so gleich viel beschwingter durch den tristen Winter.
(Alexandra Hartmann)
Nein, besser Vorsicht walten lassen
Wenn der eine noch mit der Jahreszahl kämpft und den ersten Vorsatz schon gebrochen hat, wälzt die andere bereits eifrig Urlaubskataloge und Reiseportale. Kaltes Winterwetter und viel zu viel Familie über die Feiertage lassen den Wunsch nach Urlaub wachsen – keine Frage, aber bitte immer langsam mit dem jungen Jahr. Im Januar sollte auf keinen Fall bereits der nächste Urlaub gebucht werden. Wer weiß, was die kommenden Monate noch bringen. Und die angespannte Corona-Situation verdirbt sowieso jede Urlaubsstimmung.
Zu viel Vorfreude braucht es gar nicht, denn in Sachen Urlaub gilt: Unverhofft kommt oft! Ob kurzfristig übers Wochenende mit dem Zug nach Paris fahren, endlich die Mona Lisa bestaunen und sich im Bistro ein Stück Quiche schmecken lassen. Oder die spontane (Schnaps-) Idee mit dem Kumpel in die Berge zu fahren, um dort zu zelten. Ein Abenteuer mit einer viel zu dünnen Isomatte und viel zu warmem Bier ist garantiert. Oder die beste Freundin zum Kluburlaub auf Kreta begleiten, weil der ursprüngliche Reisepartner abgesprungen ist. Tränen und Liebeskummer sind ebenso inklusive wie Tafelwein, Souvlaki-Spieß und Eisbuffet.
Der Traum, statt auf der vierten Corona-Welle zu reiten, endlich den ersehnten Surfkurs zu machen, klingt verlockend. Trotzdem sollte dem Gedanken keine Anmeldung folgen, denn die Pandemie ist noch nicht überstanden. Leider.
Jetzt eine Reise buchen, wäre bestenfalls mutig und schlimmstenfalls naiv. Keiner kann voraussagen, wie sich die Situation entwickelt. Wir alle sind müde, erschöpft und haben Urlaub verdient. Bis es so weit ist, dauert es noch. Aber umso besser wird dann der erste Drink unter dem Sonnenschirm schmecken. Versprochen!
(Andreas Dengler)