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Chlamydien: Warum kehrt eine Infektion immer wieder?

Gesundheit

Wiederholte Infektion: Können Chlamydien im Magen-Darm-Trakt überleben?

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    Kondome schützen - nicht nur vor HIV, sondern auch vor anderen sexuell übertragbaren Erkrankungen wie Chlamydien.
    Kondome schützen - nicht nur vor HIV, sondern auch vor anderen sexuell übertragbaren Erkrankungen wie Chlamydien. Foto: Peter Endig, dpa

    Chlamydien verursachen die häufigsten sexuell übertragbaren Infektionen. Vor allem junge Menschen sind der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) zufolge stark betroffen. Eine Studie stützt nun die Vermutung, dass die bakteriellen Erreger im Körper überdauern können, indem sie die Schleimhaut des Magen-Darm-Trakts als Nische nutzen.

    In der Folge könnte es zu wiederholten Infektionen mit Chlamydia trachomatis in anderen Geweben einschließlich des Genitaltrakts kommen, erläutert das Forschungsteam um Thomas Rudel von der Universität Würzburg im Fachjournal PLoS Pathogens.

    Viele Bakterien gehen unter schlechten Umweltbedingungen in eine Ruhephase

    Bisher stamme das meiste Wissen zu der Hypothese aus Mäuse-Studien, die sich nur eingeschränkt auf den Menschen übertragen ließen. Daher sei unsicher, ob der menschliche Magen-Darm-Trakt tatsächlich ein Ort für persistierende Chlamydien-Infektionen und damit ein Reservoir für wiederholte Infektionen im Genitaltrakt sein könne.

    Als Persistenz wird ein Zustand bezeichnet, in dem die Bakterien noch lebensfähig sind, sich aber nicht mehr teilen. Viele Bakterien gehen unter schlechten Umweltbedingungen in eine Ruhephase, bei günstigeren Bedingungen kehren sie in den normalen Entwicklungszyklus zurück.

    Als Grundlage nutzten die Forschenden dreidimensional gezüchtete Miniorgane aus Zellen des menschlichen Magen-Darm-Trakts. Epithelzellen von Magen-, Dünndarm- und Dickdarm-Organoiden wurden auf einem Nährmedium herangezogen und mit Chlamydia trachomatis infiziert.

    Eine Chlamydien-Infektion kann in der Regel mit Antibiotika geheilt werden

    Chlamydien können in die Zellen gelangen und dort persistenzähnliche Entwicklungsformen bilden. Gesundes Epithel scheint resistent gegenüber C. trachomatis-Infektionen zu sein. Die Epithelbarriere müsse für eine Infektion beeinträchtigt sein – etwa durch eine Entzündung, Wucherung oder Mikroverletzungen der Schleimhaut.

    Einschränkend gibt das Team zu bedenken, dass beim Modell Merkmale wie die natürliche Besiedlung mit Mikroben und ein funktionierendes Immunsystem fehlen. Chlamydia trachomatis ist ein humanspezifischer Erreger, der zu den weltweit häufigsten Erregern sexuell übertragbarer Infektionen (STI) gehört. Infektionen lösen oft keine Beschwerden aus, teils treten Symptome wie Ausfluss, Brennen beim Wasserlassen oder Schmerzen beim Sex auf. Die Beschwerden können sich der BZgA zufolge von selbst bessern.

    Eine Chlamydien-Infektion kann aber noch immer im Körper sein und sich ausbreiten, wie es bei der BZgA heißt. Unbehandelt kann sie Entzündungen der Geschlechtsorgane auslösen, die mit der Zeit bei Frauen und Männern zu Unfruchtbarkeit führen können. Wird eine Infektion frühzeitig erkannt, ist sie in der Regel mit Antibiotika heilbar.

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