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Abschied von Floppy Disks: San Francisco investiert 212 Millionen

Technik

Endstation für Floppy Disks

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    Die Stadt San Francisco muss ihr U-Bahn-System modernisieren. Die digitale Technik dafür stammt noch aus den 1990er Jahren.
    Die Stadt San Francisco muss ihr U-Bahn-System modernisieren. Die digitale Technik dafür stammt noch aus den 1990er Jahren. Foto: dpa

    Es ist gar nicht so leicht, immer vorne zu bleiben. Das mussten die Seriensieger von Bayern München vergangene Saison erfahren, das erleben die deutschen Autokonzerne bei der Präsentation ihrer Zahlen in diesem Jahr. Und die Stadt San Francisco erlebt es gerade ebenfalls: Sie muss das Steuerungssystem ihrer U-Bahn erneuern. Damals, als das System eingeführt wurde, befand sich die Großstadt am Silicon Valley damit technologisch sehr weit vorne. 1998 war die San Francisco Municipal Transportation Agency (SFMTA) die erste US-Behörde, die das automatische Zugsteuerungssystem auf Diskettenbasis eingeführt hat. Und die Stadt ist damit anscheinend mehr als 25 Jahre gut gefahren und sah keinen Bedarf der Modernisierung. Jetzt allerdings bereitet das System der SFMTA zunehmend schlaflose Nächte, es könne zu einem „katastrophalen Ausfall“ kommen, sagt Direktor Jeffrey Tumlin.

    Der Grund: Das System arbeitet mit Floppy-Disks, also mit jenen schwarzen Magnetspeichern, mit denen das Computer-Zeitalter für Privatanwender in den 1980er Jahren langsam begann. Heute sind diese Disks allerdings ein Fall fürs Computermuseum, mit ihnen können Großeltern ihren Enkeln Geschichten aus der Steinzeit des Internetzeitalters veranschaulichen, als die Modems noch mit ihrem Singsang Verbindungen aufgenommen haben. San Francisco hat mit dem japanischen Großkonzern Hitachi einen Vertrag für 212 Millionen Dollar abgeschlossen, um sich 2027 nach fast 30 Jahren von der Floppy Disk zu verabschieden. Man kann dann schon sagen: In ein paar Jahren wird das neue System auch wieder veraltet sein. Vielleicht hat dann das Zeitalter der Quantencomputer begonnen.

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    1 Kommentar
    Thomas Keller

    Das ROI muss aber grossartig gewesen sein, bei der langen Laufzeit. Solch zuverlässigen Systeme wird es nie wieder geben.

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