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Pro-Kommentar: Sonnenbrille zum Plaudern nicht absetzen? Kein Problem!

Pro-Kommentar

Sonnenbrille zum Plaudern nicht absetzen? Kein Problem!

Lea Thies
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    Beim Smalltalk auf der Straße kann man die Sonnenbrille ruhig mal auf lassen, meint unsere Autorin.
    Beim Smalltalk auf der Straße kann man die Sonnenbrille ruhig mal auf lassen, meint unsere Autorin. Foto: Stock.adobe.com, Montage: lea

    Es ist Sommer! Die Sonne scheint! Die Sonne blendet ab und an auch! Gut, dass es Sonnenbrillen gibt. So ein Gestell ist schließlich nicht nur ein Modeaccessoire, es hat, falls das jemand im jährlich wechselnden Formenhype doch vergessen haben sollte, eine Aufgabe: nämlich, Augen vor schädlichem UV-Licht zu schützen. Bei manch einem sind sogar geschliffene Gläser eingebaut, sodass die Sonnenbrille auch noch eine Sehhilfe ist. Sie ahnen, worauf ich hinaus will: Eine Sonnenbrille draußen, bei strahlendem Sonnenschein während einer Plauderei mit Bekannten abzunehmen, ist sinnlos. Schließlich stoppt die UV-Strahlung nicht, sobald Töne aus unserem Mund kommen. Und was hat der Gegenüber davon, wenn ihn ein kurzsichtiger Mensch unsicher anblinzelt?

    Einfach den Regelbruch ankündigen

    Laut gängiger Etiketteregeln ist es natürlich höflicher, die Sonnenbrille abzunehmen. Weil Augenkontakt, Vertrauen, nonverbale Kommunikation und so. Schon klar, alles richtig. Wissen wir seit der Ritterzeit: Wer das Visier hebt, signalisiert friedliche Absichten. Aber wir rennen nicht mehr mit Schwertern umher und warum sollte man beim Smalltalk auf der Straße Feindliches im Schilde führen? Zumal die Person, die man da zufällig trifft, einen ja in der Regel bereits kennt. Rein logisch betrachtet ist die Ritterregel also überholt. Moderner Tipp von Benimmexperten daher: Einfach ankündigen, dass man die Regel bricht, also die Sonnenbrille gerne anlässt, weil man sonst nichts sieht, die Augen tränen, man geblendet ist, etc. So signalisiert man trotzdem Wertschätzung.

    Und an alle Ritter da draußen: Mal ehrlich, während eines Gesprächs auf ein schönes Visier/Gestell zu schauen, ist doch angenehmer, als in zusammengekniffene, sonnengeplagte Augen.

    Lesen Sie auch den Kontra-Kommentar von Michael Schreiner.

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