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Pro-Kommentar: Endlich raus aus dem Homeoffice? Hoffentlich bald!

Pro-Kommentar

Endlich raus aus dem Homeoffice? Hoffentlich bald!

Wolfgang Schütz
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    Zurück ins Büro? Oder doch lieber zu Hause bleiben?
    Zurück ins Büro? Oder doch lieber zu Hause bleiben? Foto: Martina Diemand, stock.adobe.com

    Klar, das zeit- und nervtötende Pendeln einerseits und die geschonte Umwelt andererseits … – es lässt sich schon was hinargumentieren zugunsten des Heimoffizierens. Die bessere Teilzeittauglichkeit, die digitalzeitgeistgemäße Ortsunabhängigkeit, flexibler Irgendwo-Mensch statt des unflexibel verwurzelten.

    Aber wollte wirklich jemand behaupten, dass Telefonkonferenzen und Videoschalten und Messenger-Getippsel unmittelbare Kommunikation ersetzen könnten? Dass die nebenbei gefundene, aus Kaffeeküchen-Quatsch und spielerischem Gewitzel über den Schreibtisch geborene Idee nicht verloren wäre in medialen vermittelten, fix terminierten, sinnlich verarmten und symbolträchtig ja aufs Zweidimensionale geschrumpften Meetings? Dass nicht Wesentliches fehlt am Beruf, wenn das hürdenlose Miteinander fehlt?

    Die Allzeit-Verfügbarkeit erscheint nur noch selbstverständlicher

    Mag das Essen auch zu Hause besser sein als in der Kantine, der Spaziergang zwischendurch, das mittägliche Viertelstündchen auf der Couch angenehm, theoretisch. In der Praxis ist es viel öfter so, dass die durch ins Zuhause verlegte Verbindung mit der Arbeit zu einer Entgrenzung führt. Dass am einen Ende die Allzeit-Verfügbarkeit nur noch selbstverständlicher erscheint. Und am anderen das Runterfahren noch weniger vollzogen wird. Und sei es nur, weil wohl kaum jemand für Privates und Berufliches unterschiedliche Endgeräte hat.

    Insgesamt also: ein Minus für Mensch und Mitmenschliches. Viel besser und möglichst bald also wieder ganz klassisch und unverändert sinnvoll: hier Home, da Office. Sonst singen wir bald alle mit Katja Ebstein: „Komm heirat doch dein Büro …“ Oder müssen dem Zweifel des Chefs begegnen, ob aus Home denn auch wirklich stundenmäßig immer genug Office wird. Nein, danke!

    Lesen Sie auch den Kontra-Kommentar von Markus Bär

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