Es ging ganz schnell: App runtergeladen, Foto ausgewählt, Handynummer, Mailadresse, Namen, Alter eingegeben, ein paar Wörter über mich ins Tinder-Profil geschrieben, und schon ging’s los. Keine Minute später ploppten die ersten Männerfotos auf meinem Smartphone auf. Wildfremde Menschen, die ich sonst vermutlich niemals getroffen hätte, aber auch bekannte Gesichter aus meiner Stadt. Die mir gefielen, deren Bilder wischte ich nach rechts, die von denen, die ich nicht attraktiv fand, nach links, auf Nimmerwiedersehen. Das Menschen-Wegwischen fühlte sich auf der einen Seite seltsam an, aber es war irgendwie auch spannend. Wen ich da wohl Neues treffen werde? Also wischte ich immer weiter. Dass ich aktiv aussuchte, gefiel mir besser als das Parship-Prinzip.
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