Gar kein Zweifel: Joggingshosen, Ballonseidenanzüge, Leggings in allen Farben und Mustern haben sich in den vergangenen Wochen und Monaten großartige Verdienste um das Homeoffice erworben. Sitzen, passen und bieten Luft all den mühsam miterarbeiteten Corona-Kilos.
Es ist ja kein Zufall, dass in bald jeder Discounter-Anzeige bequeme Homewear beworben wird. Aber wie der Name schon sagt: Mode für zu Hause eben. Und genau da sollten all die wunderbaren Gummizug-Klamotten bleiben.
Schlabberlook-Ausgangssperre also schon tagsüber – nicht erst ab 22 Uhr. Legging-Notbremse spätestens an der Wohnungstür. Wir müssen drinnen bleiben! Dürfen nicht mal zum Altglascontainer. Lebensnotwendige Besorgungen? Aber nicht doch!
Kleidung schenkt Stil, Haltung und im besten Falle Selbstbewusstsein
Warum so streng? Vielleicht muss man nur mal für einen kurzen Moment die Augen schließen und sich eine Welt vorstellen, in der alle in ihren ausgeleierten Jogginghosen spazieren gehen. Nur noch ausgebeulte Stoff-Knie in den Parks, hängende Hintern in der Innenstadt. Schlabber-Alarm allerorten! Nicht schön! Da kann auch Shopping-Queen Guido Maria-Kretschmer nichts mehr richten. Kleidung macht was mit den Menschen, schenkt ihnen einen Stil, Haltung und im besten Falle Selbstbewusstsein. Lässt sie sogar anders gehen.
Neulich selbst den Sündenfall begangen. Und schnell im zusammengewürfelten Outfit eine Runde gedreht und erst danach vor dem Spiegel gestoppt. Um Himmels willen! Seitdem leiste ich meinen persönlichen Beitrag gegen Verschlurfisierung und trage wieder all die schönen Sachen, die im Kleiderschrank so vergessen vor sich hinhängen. Pumps am Schreibtisch, das neue Kleid im Blumenmuster. Fühlt sich gleich ganz anders an.
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