Startseite
Icon Pfeil nach unten
Kultur
Icon Pfeil nach unten
Gesellschaft
Icon Pfeil nach unten

Kommentar: Debatte um Schulschließungen: Vergesst die Kleinsten nicht!

Kommentar

Debatte um Schulschließungen: Vergesst die Kleinsten nicht!

Lea Thies
    • |
    Markus Söder hat  bereits angedeutet, dass er in die Lockdownverlängerungen auch die Kitaschließungen einbeziehen möchte.
    Markus Söder hat bereits angedeutet, dass er in die Lockdownverlängerungen auch die Kitaschließungen einbeziehen möchte. Foto: Uwe Anspach, dpa

    Bei vielen Eltern von Kindergartenkindern geht gerade die Angst um, das spiegelt sich schnell in Whats-App-Gruppen-Dialogen wider. Was geschieht ab 10. Januar mit den Schulen und Kitas? Während über die Schulöffnungen bereits heftig diskutiert wird, ist es an der Kita-Front verdächtig still.

    Das zuständige Bayerische Sozialministerium möchte sich nicht dazu äußern und erst die morgige Ministerpräsidentenkonferenz mit Kanzlerin Merkel abwarten. Der bayerische Regierungschef Markus Söder hat allerdings bereits angedeutet, dass er in die Lockdownverlängerungen auch die Kitaschließungen einbeziehen möchte.

    Die frühkindliche Bildung fällt in der Debatte um Schulschließungen unter den Tisch

    Für Eltern von Kindergartenkindern bedeutet das also wieder Homeoffice und Homekita zu vereinen, die schwierigste aller Homeworking-Varianten, weil sich Klein- und Kindergartenkinder nun einmal nicht digital unterrichten und distanzbetreuen lassen. Die Konsequenz: eine erneute Zusatzbelastung für Familien.

    In der aktuellen Debatte geht es hauptsächlich um Bildung und um Wissensvermittlung in Schulen – aber leider fällt dabei mal wieder gänzlich die frühkindliche Bildung und die Bedeutung von Wissensvermittlung in Kindergärten unter den Tisch. Da ist auch keine große Lobby, die sofort für die Kleinsten in die Bresche springt.

    Lockdown: Corona-Regeln seit 16. Dezember 2020

    Weihnachten

    An Heiligabend und Weihnachten (24. bis 26. Dezember) dürfen zum eigenen Haushalt noch vier weitere Menschen hinzukommen - die Zahl der weiteren Haushalte spielt keine Rolle. Auch hier zählen Kinder unter 14 Jahren nicht mit. Es gilt aber in Bayern eine generelle Ausgangssperre zwischen 21 und 5 Uhr.

    Silvester

    Es gelten die allgemeinen Corona-Maßnahmen, was Zahl der Kontakte und Ausgangssperre anbelangt. Nach dem Beschluss von Bund und Ländern gilt an Silvester bundesweit ein An- und Versammlungsverbot. Außerdem gibt es ein Feuerwerksverbot an belebten Plätzen, die von den Kommunen festgelegt werden. Es gilt zwar nicht direkt ein Böllerverbot, der Verkauf von Feuerwerk ist aber untersagt.

    Einzelhandel

    Die Öffnung von Ladengeschäften des Einzelhandels ist untersagt. Ausgenommen sind der Lebensmittelhandel einschließlich Direktvermarktung, Abhol- und Lieferdienste, Getränkemärkte, Reformhäuser, Babyfachmärkte, Apotheken, Sanitätshäuser, Drogerien, Optiker, Hörgeräteakustiker, Tankstellen, Kfz-Werkstätten, Fahrradwerkstätten, Banken und Sparkassen, Filialen des Brief- und Versandhandels, Reinigungen und Waschsalons, der Verkauf von Presseartikeln, Tierbedarf und Futtermittel und der Verkauf von Weihnachtsbäumen. Wochenmärkte sind nur zum Verkauf von Lebensmitteln zulässig. Der Großhandel bleibt geöffnet. Die danach ausnahmsweise geöffneten Geschäfte dürfen über ihr übliches Sortiment hinaus keine sonstigen Waren verkaufen

    Dienstleistungen

    Dienstleistungsbetriebe mit Kundenverkehr, bei denen körperliche Nähe zum Kunden unabdingbar ist, sind untersagt. Das schließt neben Massagepraxen, Kosmetikstudios, Tattoo-Studios und ähnlichen Betrieben auch Friseure ein. Medizinisch notwendige Behandlungen, zum Beispiel Physio-, Ergo und Logotherapien oder Podologie bleiben weiter möglich.

    Gastronomie

    In der Gastronomie sind nur die Abgabe und Lieferung von Speisen und Getränke zulässig. Bei der Gastronomie einschließlich Imbissständen wird der Verzehr von Speisen und Getränken vor Ort untersagt. Kantinen bleiben offen.

    Manch Vater oder Mutter befürchtet nun, dass sich die schlimmen Erfahrungen aus dem ersten Lockdown wiederholen könnten. Dass ihre Kinder wieder wochenlang keine Kita besuchen dürfen und es unklar ist, wie lang dieser Zustand anhält. Genau diese Unklarheit hat viele Eltern vergangenes Jahr zu schaffen gemacht. Es ist längst erwiesen, dass Durststrecken viel einfacher überwunden werden können, wenn man ein Ziel vor Augen hat - und wenn die Ziellinie dann nicht dauernd nach hinten versetzt wird.

    Es geht nicht nur um die Schulen

    Daher hier und jetzt mal ein Appell in Richtung München: Vergesst die Kinder, die Kleinsten, nicht! Es geht nicht nur um die Schulen! Auch für Kindergartenkinder muss es eine gute Lösung geben. Vor allem ist es wichtig, dass die Ministerien schnell und offen mit den Einrichtungen und Eltern kommunizieren und ihnen signalisieren: Wir denken an euch und wir setzen uns für euch ein. Das nimmt Ängste. Einfach nur schließen und dann mal abwarten ist hingegen keine gute Lösung.

    Lesen Sie dazu auch:

    Wir wollen wissen, was Sie denken: Die Augsburger Allgemeine arbeitet daher mit dem Meinungsforschungsinstitut Civey zusammen. Was es mit den repräsentativen Umfragen auf sich hat und warum Sie sich registrieren sollten, lesen Sie hier.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden