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Europa: Zwölf Orte, zwölf Menschen, zwölf Aussichten

Europa

Zwölf Orte, zwölf Menschen, zwölf Aussichten

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    Der Spielboote-Verleiher in Paris, die Hostelbesitzerin auf Island, die Strandkorb-Frau an der Ostsee ... - wir haben sie angerufen und gefragt, wie ihre vergangenen Wochen waren und was sie sich für die kommenden Wochen wünschen.
    Der Spielboote-Verleiher in Paris, die Hostelbesitzerin auf Island, die Strandkorb-Frau an der Ostsee ... - wir haben sie angerufen und gefragt, wie ihre vergangenen Wochen waren und was sie sich für die kommenden Wochen wünschen. Foto: Raphaël Demaret

    Wegen der Corona-Krise ist Urlaub in diesem Jahr nicht wie gewohnt möglich. Das schränkt alle ein, die vereisen wollten - besonders aber trifft es die, die vom Tourismus leben. Wir wollten von Menschen in ganz Europa wissen, welche Auswirkungen die Krise auf sie hat.

    Befragt haben wir eine Hostelwirtin aus Island, einen Kulturmanager aus Irland, einen Spielboot-Verleiher aus Frankreich, einen Luxushotelier aus der Schweiz, einen Barbesitzer aus Spanien, einen Taschen-Macher aus Italien, eine Trüffelsucherin aus Kroatien, einene Hotelbesitzer aus Griechenland, eine Hüttenwirtin aus Österreich, eine Wanderführerin aus dem Allgäu, eine Strandkorb-Vermieterin aus Schleswig-Holstein und einen Park-Manager aus Schweden.

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    Island: Die Hostelwirtin

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    Foto: privat

    Æsa Gudrunardottir, 43, betreibt seit 20 Jahren ein Hostel in Vik, einem der Pilgerorte für Game-of-Thrones-Fans:

    "Es ist gerade nicht ganz leicht, aber ich glaube, den Isländern geht es besser als vielen anderen Europäern. Wir haben Essen und warme Wohnungen und wir können uns selbst isolieren – sogar in Vik. Ich kann raus, in der Natur wandern, ohne andere Menschen zu treffen. Das empfinde ich als Privileg. Allerdings weiß ich auch nicht, wie die Regeln in anderen Ländern sind. Ich habe da in letzter Zeit ein bisschen in einer Blase gelebt. Was das Hostel betrifft, sieht es nicht ganz so gut aus: Seit Mitte März haben wir keine Gäste mehr. Finanziell ist das nicht leicht, aber die isländische Regierung hilft, wo es geht, und ich hoffe, dass wir durch die Krise kommen, ohne pleitezugehen. Die touristenlose Zeit nutzen wir, um das Hostel zu verschönern. Gemeinsam mit den Betreibern und Angestellten anderer Hotels und Restaurants haben wir inzwischen auch ihren Ort von Müll befreit. Vik ist derzeit so sauber wie lange nicht. Ich hoffe, dass mein Hostel in den nächsten Monaten ,wieder auf eigenen Füßen stehen kann‘. Ich denke, das Haus wird nicht voll belegt sein, aber ich hoffe auf den Herbst. Eine gute Wintersaison wäre ein Traum." Lilo Solcher

    Irland: Der Kulturmanager

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    Foto: Cormac Mac Mahon

    Fintan Maher gehört zum Team, das sich um das Kulturprogramm im irischen Galway kümmert, der Europäischen Kulturhauptstadt 2020: "Unser besonderes Jahr begann stürmisch. Die Eröffnungszeremonie im Februar fiel wegen des Sturms Ciara aus. Am 13. März folgte der Corona-Lockdown. Seitdem ist unsere Stadt nicht mehr wiederzuerkennen. Galway, das auch für seine lebhafte Musikszene bekannt ist, wirkt gerade wie eine Geisterstadt. Die Straßen sind leer, Pubs und Geschäfte sind geschlossen, es ist sehr traurig, Galway so zu sehen. Covid-19 hat auch große Auswirkungen auf unser Programm. Veranstaltungen mussten abgesagt oder verschoben werden. Wir planen das Programm nun mit lokalen und nationalen Künstlern um. Es startet hoffentlich im September und soll bis Frühjahr 2021 laufen – vorbehaltlich staatlicher Beschränkungen. Die Veranstaltungen werden anders sein, es gibt zudem digitale Projekte, die Menschen auf der ganzen Welt mitverfolgen können. Das ist eine interessante Herausforderung. Ich bin optimistisch, dass hier alles wieder so wie früher wird. Die Leute werden mehr aufpassen, aber Iren lieben das Feiern, das wird sich durch Covid-19 nicht ändern. Wir freuen uns darauf, in Galway Menschen zu begrüßen, wenn unser Programm neu startet." Lea Thies

    Frankreich: Der Spielboot-Verleiher

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    Foto: Raphaël Demaret

    Raphaël Demaret von "Les Petits Bateaux" verleiht im Jardin des Tuileries in Paris Segelboote, die Kinder am Springbrunnen nahe dem Louvre fahren lassen können. Diese Tradition gibt es in Paris seit Beginn des 20. Jahrhunderts: "Normalerweise geht’s in den Osterferien los. Dann stelle ich die Segelboote am Becken auf und viele Kinder freuen sich, nach dem Winter wieder rauszukommen, die Boote fahren zu lassen und mit den Stöcken vom Rand des Beckens wegzuschieben. Aber dieses Jahr war nichts normal. Wegen Covid-19 war der Park zum Saisonstart geschlossen und er ist es immer noch – wie alle anderen Pariser Parks auch. Warum, kann ich nicht nachvollziehen. Schließlich brauchen die Stadtmenschen auch etwas Grün. Und man kann im Park doch auch Abstand halten. Für mich ist die Schließung des Jardins ein Desaster, weil ich so kein Geld verdienen kann. Ich habe noch ein zweites Standbein und arbeite als Fotograf, aber auch da brechen gerade Aufträge weg. In den vergangenen Wochen habe ich die Boote repariert und auch neue gebaut. 30 Stück stehen nun bei mir daheim und warten darauf, wieder ins Wasser gesetzt zu werden. Ich hoffe, das geschieht bald, damit ich wieder einigermaßen arbeiten kann und hoffentlich im Sommer auch wieder Touristen kommen und ihre Kinder mit den Booten spielen lassen." Lea Thies

    Schweiz: Der Luxushotelier

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    Foto: privat

    Patrick Dietrich ist Direktor des Hotels Waldhaus in Sils Maria in der Schweiz, das er zusammen mit seinem Bruder Claudio in fünfter Generation als Familienunternehmen führt: "Während des Lockdown haben wir den Skiraum renoviert und das Spa weiter entwickelt. Und die ausgesperrten Gäste hatten viele Fragen. Es war nicht weniger los. Ich habe noch mehr gespürt, wie wertvoll die Zeit für die Familie und meine drei Kinder ist. Sonst sind wir im Mai verreist. Diesmal ging es ums Wesentliche mit viel weniger Action. Auch schön. Man wird sehen, was man in die Zeit nach Corona retten kann. Ich bin überzeugt, manches wird sich ändern. Man strebt nicht mehr so sehr in die Ferne und bleibt vielleicht länger an einem Ort. Die Buchungslage ist gut. Von meinen Gästen wünsche ich mir, dass wir das Wohlfühlen gemeinsam hinkriegen. Jeder muss seine Verantwortung wahrnehmen. Wir tun das unsere. Wir sind froh, wenn die Gäste den nötigen Respekt füreinander aufbringen, bei allem Ernst der Lage keine Panik an den Tag legen und sich nicht die Freude am Leben nehmen lassen. Ich bin sicher, sie schaffen das. Wir werden uns vom 11. Juni an zwar nicht mit offenen Armen aber mit offenem Herzen begegnen." Inge Ahrens

    Spanien: Der Barbesitzer

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    Foto: privat

    Miquel Mulet Pons betreibt eine Apartmentanlage mit Bar im Küstenörtchen Colonia Sant Jordi auf Mallorca: "Ein vor der Insel schwimmender Ölteppich und verpestete Strände – so habe ich mir in schlimmsten Fantasien den Super-GAU ausgemalt, der Mallorcas Tourismuswirtschaft von einem Tag auf den anderen den Garaus macht. Bis das Virus kam – und die Regierung am 15. März den Lockdown verhängte. Auf Mallorca sind wir mit einem blauen Auge davongekommen. Bereits Mitte Mai durften daher Hotels wieder aufsperren, inzwischen sind auch Restaurant- und Strandbesuch erlaubt – unter Auflagen. Aber was bringt uns das, wenn Ausländer nicht einreisen dürfen. Wenn ich die Gäste ab Mitte Juli begrüßen kann, könnte ich ohne größere Verluste übers Jahr kommen. Mehrere Hoteliers im Ort aber wollen heuer nicht mehr aufsperren, weil die Fixkosten mögliche Einnahme übersteigen. Für all die dort beschäftigten Saisonarbeiter bedeutet das weitere zwölf Monate ohne Einkommen – und den Hungertod, wenn die Regierung nicht spätestens im Herbst Hilfsprogramme auflegt. Das hätten wohl nicht einmal die lautesten Demonstranten gewollt, die in den Vorjahren gegen Overtourism auf die Straße gegangen sind." Stefanie Schuster

    Italien: Der Taschen-Macher

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    Foto: privat

    Marco Morosini ist Designer, Gründer des Labels "Brandina" mit acht Shops an der italienischen Adriaküste und Eigentümer des Hotels Castello Granarola in den Marken: "Der Stillstand ist die Zeit zum Nachdenken. Als es losging mit den Schließungen, das war schon verrückt. Aber ehrlich gesagt, ich fand die Stille, in der Meer und Landschaft dalagen, herrlich. Die Riviera mal pur kosten! Das gab es noch nie. Aber Massentourismus ist sowieso nicht meines. Meinetwegen kann der jetzt vorgeschriebene Abstand zwischen den Strandliegen gerne so bleiben. Bisher war doch jedes Fleckchen Erde bedeckt. Wann, wenn nicht jetzt müssen wir eine Kehrtwende im Tourismus betreiben. Wenn ich hier oben auf dem Berg vom Castello runterschaue sehe ich so viele scheußliche Häuser, die seit den 1970er Jahren gebaut wurden. Nur die wenigen alten Gebäude sind schön. Wir müssen daraus lernen. Wir leben doch in einem wunderbaren Land voller Kultur. Ich bin allerdings nicht sehr zuversichtlich, dass die Mehrheit wirklich umdenken wird. Wie die Schafe folgt sie den falschen Ideengebern. Die Menschen sind dumm. Dennoch: Wir sollten aus der schlechten Situation das Beste machen. Und vor allem immer positiv bleiben!" Inge Ahrens

    Kroatien: Die Trüffelsucherin

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    Foto: privat

    Visnja Prodans Familie lebt seit Generationen von der Trüffeljagd und inzwischen auch von der Trüffelzucht in Buzet. Zusammen mit ihrem Mann und ihrem Bruder organisiert die Dreißigjährige Trüffeltouren für Touristen: "Uns fehlen die Touristen. Im März hätten die ersten kommen sollen, aber alle Reservierungen bis Ende Juni wurden abgesagt. Wir versuchen jetzt, all das zu tun, wofür wir sonst keine Zeit hatten, zum Beispiel einen Gemüsegarten anzulegen oder für unsere Trüffelhunde ein neues Zuhause zu bauen. Familie ist für uns alles. Auch wenn es nicht immer einfach ist, wir halten zusammen und unterstützen uns gegenseitig sehr. Ein bisschen Geld kommt derzeit über den Export der Trüffelprodukte rein. Wenig genug, denn die kroatischen Restaurants, die unsere Trüffel sonst kaufen, sind geschlossen. Wir versuchen optimistisch zu bleiben, hoffen jetzt, dass sich die Situation beruhigt und möglichst bald Touristen wieder nach Istrien kommen, mit uns auf Trüffelsuche gehen, das Trüffelmenü unserer Mutter auf der Terrasse genießen. Hier sind wir fast zurück im normalen Leben, und alle sind bereit, in der Sommersaison durchzustarten. Die Trüffel sind schon im Boden, sie wachsen und warten auf die Besucher . . ." Lilo Solcher

    Griechenland: Der Hotelbesitzer

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    Foto: privat

    Sokratis Nikolaidis besitzt in Mastichari auf der griechischen Insel Kos ein kleines Hotel "Ilios & Irene" und eine eigene Autovermietung: "In den vergangenen Wochen habe ich etwas getan, was ich seit Teenager-Tagen nicht mehr gemacht habe: Ich habe das schöne Sommerwetter am Strand genossen und mich in die Wellen gestürzt. Ich bin jetzt selbst Urlauber, es ist so crazy. Ich lebe hundert Prozent vom Tourismus, wie alle hier, das wird uns jetzt so richtig bewusst. Die schwere Wirtschaftskrise habe die Inseln weit weniger hart getroffen wie das Festland. Aber jetzt wissen wir auch nicht mehr, wie es weitergehen soll. Einen bestätigten Corona-Fall hat es auf Kos gegeben, wir sind also ein sicheres Ferienziel. Allerdings dürfen wir nicht riskieren, dass das Virus in großem Stil eingeschleppt wird. Dafür ist unser Gesundheitssystem nicht gerüstet. Deshalb hoffe ich, dass die Kurven demnächst europaweit abflauen und ab Juli wieder Flüge nach Kos möglich sind. Viele meiner Gäste sind Stammgäste, die seit 20 Jahren kommen. Nun schreiben sie mir, dass sie sich beim besten Willen nicht vorstellen können, in diesem Jahr nicht nach Kos zu fliegen. Trotzdem – die Verluste dieses Jahres sind so oder so nicht mehr einzuholen." Stefanie Schuster

    Österreich: Die Hüttenwirtin

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    Foto: privat

    Laura Heigenhauser führt gemeinsam mit ihrem Mann Thomas in Hinterthal im Pinzgau das Landhaus "Zum Steinbock" und oben auf dem Berg auf 1600 Meter Höhe "Die Steinbockalm": "Wir öffnen wieder ab 18. Juni und ich freue mich, dass es dann losgeht. Leider haben uns die Hochzeiten für die Alm alle abgesagt beziehungsweise den Termin aufs nächste Jahr verschoben, aber ich kann das verstehen: Man will seine Hochzeit nicht mit einem solchen Fragezeichen versehen. Aber wir hoffen jetzt fest auf Wanderer. Wir haben heuer verstärkt das Thema Picknick. Das haben wir schon vor fünf Jahren eingeführt, aber dieses Jahr machen wir mehr Werbung dafür und bieten mehrere Picknickkörbe an: einen vegetarischen, einen klassischen und einen mit Backhendl und Kartoffelsalat. Den Korb kann man sich bei uns abholen, dazu gibt es eine Picknickdecke und dann kann man sich ein schönes Platzerl suchen, zum Beispiel direkt bei uns am Teich. Da ist auf jeden Fall genug Abstand, aber das ist auch auf der Steinbockalm kein Problem. Auch da ist genug Platz. Ich hoffe und glaube aber auch, das sich in den nächsten Wochen alles halbwegs normalisiert, wir werden sehen. Im Moment haben wir im ganzen Land Salzburg nur acht Corona-Fälle." Stefanie Wirsching

    Allgäu: Die Wanderführerin

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    Foto: privat

    Alina Budai ist Trainerin für Personalentwicklung. In den Sommermonaten geht sie als Bergwanderführerin mit Gästen meist im Allgäu wandern: "Privat habe ich die Stille in den Bergen während des Lockdown genossen, beruflich hat mich die Corona-Pandemie voll erwischt. Ich kann derzeit weder als Coach arbeiten noch weiß ich, ob ich als Wanderführerin diesen Sommer meine geplanten Aufträge angehen kann. Als Solo-Selbstständige habe ich Geld vom Staat erhalten. Weit kommt man damit nicht. Die Ungewissheit ist für mich noch immer groß. Die Alpinschule, für die ich arbeite, hat mich zwar für die ganze Saison für Touren mit Gästen eingeteilt, das wird jedes Jahr so gehandhabt – aber ich kann nicht sicher sein, ob diese wirklich zustande kommen. Lange sah es so aus, als ob in diesem Jahr nur maximal vier Gäste mit einem Guide aufbrechen dürften, das wäre für meinen Arbeitgeber ein Minusgeschäft. Seit Dienstag kann ich mir Hoffnungen machen. Inzwischen werden ab 8. Juni Gruppengrößen bis zu 20 Personen erlaubt. Knackpunkt sind nun die Hütten, die wegen der Corona-Auflagen weniger Übernachtungsgäste aufnehmen dürfen, das erschwert die Mehrtagestouren. Saisonauftakt wäre eine Tour auf den Hochgrat ab 11. Juni. Ich bin gespannt …" Doris Wegner

    Ostsee: Die Strandkorb-Frau

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    Foto: privat

    Maike Borelli vermietet Strandkörbe und Ferienwohnungen in Kellenhusen an der schleswig-holsteinischen Ostsee: "Ich muss sagen, dass ich recht gut durch die Krise gekommen bin. Zwar gab es Stornierungen für die Osterferien und auch Strandkörbe konnten wir nicht aufstellen, aber, ehrlich gesagt, habe ich das ruhige Osterfest ohne Touristen auch genossen und unseren Strand bei tollem Wetter selbst neu erlebt. Nach Ostern ist hier ja weniger los. Die Hauptsaison beginnt erst rund um Pfingsten. Am Anfang des Lockdowns herrschte große Unsicherheit, aber es wurde ja recht schnell deutlich, dass Urlaub in Deutschland in diesem Jahr ein großes Thema sein wird. Da konnte ich mich etwas entspannen. Auch von den Stammgästen, die für den Sommer gebucht hatten, hat keiner abgesagt, das war ein positives Signal. Als klar war, dass wir ab dem 18. Mai wieder öffnen dürfen, war die Freude groß, aber zunächst wusste niemand, wie das mit den Hygienekonzepten und dem Mindestabstand am Strand laufen soll. Aber jetzt desinfizieren wir die Körbe regelmäßig und alles klappt. Hier an der schleswig-holsteinischen Ostsee läuft das Geschäft gut. Die Nachfrage nach Strandkörben und Ferienwohnungen ist riesig und ich bin zuversichtlich für die Saison." Ulf Lippmann

    Schweden: Der Park-Manager

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    Foto: privat

    Jocke Johansson ist Geschäftsführer des Themenparks "Astrid Lindgrens Värld" im südschwedischen Vimmerby. Dort, in einer Landschaft wie aus dem Märchen, kam die Autorin zur Welt: "Ich bin mir sicher, dass Astrid Lindgren eine Geschichte über Covid-19 geschrieben hätte. Viele ihrer Bücher beschreiben die Zeit, in der sie spielen – zum Beispiel Michel aus Lönneberga, der im Schwedischen übrigens Emil heißt. Im zweiten Band haben die Marktbesucher Angst, weil ein Komet einschlagen soll. Das bezieht sich auf den Kometen Halley, der 1910 der Erde nahe kam und Furcht vor dem Weltuntergang auslöste. Für die Urlaubssaison 2020 bin ich da optimistischer. Im Juni öffnen wir endlich wieder. Es fühlte sich komisch an, in den letzten Wochen durch den einsamen Themenpark zu laufen, obwohl viel zu tun war. Wir rechnen für diese Saison mit einem Verlust von 40 bis 50 Prozent der Gäste. Gerade jetzt sollten die Leute aber in die Welt Astrid Lindgrens eintauchen – wo man doch so lange raus aus allem war. Man fühlt sich bei uns, als stecke man mitten in einer Geschichte. Die Villa Kunterbunt steht hier, genauso wie Karlssons Dach. Hier gibt es auch die Krachmacherstraße. Jeder Gast soll sich fühlen, als wäre er ein Teil davon." Sarah Ritschel

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