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Corona-Test für Kinder: Corona-Tests kostenlos in der Kita: Welcher Test ist gut für Kinder?

Corona-Test für Kinder

Corona-Tests kostenlos in der Kita: Welcher Test ist gut für Kinder?

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    Bisher gibt es kostenlose Nasenbohrertests an Schulen. Der Freistaat will sie nun auch Eltern von Kita-Kindern anbieten, aber freiwillig.
    Bisher gibt es kostenlose Nasenbohrertests an Schulen. Der Freistaat will sie nun auch Eltern von Kita-Kindern anbieten, aber freiwillig. Foto: Matthias Bein, dpa

    Die Staatsregierung zahlt nach den Pfingstferien jedem Kita-Kind pro Woche zwei Selbsttests. Als diese Entscheidung des Kabinetts am Dienstag verkündet wurde, war in manchen Kita-Whatsapp-Gruppen die Freude groß - kurz darauf auch die Verwunderung, als es aus der Pressestelle des Gesundheitsministeriums hieß: Es soll Nasenbohrertests geben.

    Ministerpräsident Markus Söder und Gesundheitsminister Klaus Holetschek hatten im Vorfeld mehrfach betont, dass sie auf die Zulassung eines kindgerechten Tests warten. Was an diesen Nasenbohrertests nun neu, kindgerecht und anders als die in den Schulen verwendeten Antigen-Selbsttests sein sollte, beantwortete das Gesundheitsministerium zunächst nicht, betonte aber noch einmal: "Die nunmehr zugelassenen Nasenabstrich-Tests zur Anwendung zuhause gerade für kleinere Kinder stellen die derzeit geeignete, schonende und vorzugswürdige Testmethode für kleinere Kinder unter 6 Jahren dar."

    Corona-Tests für Kita-Kinder in Bayern kostenlos: Doch ist der Test kindgerecht?

    Dem Bayerischen Städtetag war da bereits mitgeteilt worden, dass angedacht werde, einen Laientest einzusetzen, für den das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) am 1. April eine Sonderzulassung erteilt hatte. Auch im Sozialministerium kursierte diese Information. In Apotheken, wo die Gutscheine für die Tests eingelöst werden sollen, war besagter Test ebenfalls schon im Gespräch.

    Doris Rauscher, Vorsitzende des Ausschusses für Arbeit und Soziales, Jugend und Familie im Landtag, ist enttäuscht: „Von kindgerechten Tests für Kitakinder kann keine Rede sein – anstatt die mittlerweile vielerorts auch in Bayern erprobten und unkomplizierten Lolli- oder Gurgeltests anzubieten, bleibt es beim Nasenabstrich. Das ist nicht das, was sich Eltern für ihre Kinder gewünscht haben, im Gegenteil", sagt die SPD-Landtagsabgeordnete, die sich in den vergangenen Woche für kostenlose Tests für Kita-Kinder stark gemacht hatte.

    Doris Rauscher über Corona-Tests: "Ich möchte Lolli- oder Gurgeltests für die Kleinsten"

    Doris Rauscher.
    Doris Rauscher. Foto: dpa

    "Diese Variante ist auch alles andere als innovativ, denn dieser Test ist schon länger zugelassen und hätte schon längst eingesetzt werden können", kritisiert Doris Rauscher weiter. Eltern dürften sich gerade ordentlich verschaukelt fühlen, sagt die ausgebildete Erzieherin.

    Wenn die Staatsregierung wolle, dass sich viele Eltern mit ihren Kindern an den Tests beteiligen, um mehr Sicherheit für sich aber auch für die Kitabeschäftigten zu haben, dann müsse das unkompliziert ablaufen. "Nicht über Gutscheine, nicht über Nasenabstriche. Hier muss dringend nachgebessert werden. Ich möchte Lolli- oder Gurgeltests für die Kleinsten und eine niedrigschwellige Ausgabe der Testkits ohne Umwege!“, fordert Doris Rauscher.

    Entscheiden Apotheker über Corona-Tests für Kinder in Kitas in Bayern?

    Am Freitag antwortete das Gesundheitsministerium dann auf eine am Mittwoch gestellte Anfrage unserer Redaktion und sprach von einer neuen Option: "Die Einzelheiten des Testangebots für Kita-Kinder sind noch in Klärung." Nach derzeitigem Stand sei geplant, Apothekern die Entscheidung zu überlassen, welche Art von Antigentests zur Laienanwendung an die Kita-Eltern ausgegeben werden. Die Abstrichmethode sei nicht vorgeschrieben, aber die Tests müssten bei kleinen Kindern geeignet sein. "Dies beurteilt der Apotheker unter Berücksichtigung der Herstellerangaben insbesondere der Sensitivität und den Hinweisen in der Gebrauchsanleitung, des Alters des Kindes, etc", schreibt eine Sprecherin.

    In Frage würden dabei aber nur Selbsttests kommen, die über eine CE-Zertifizierung oder eine entsprechende Sonderzulassung des BfArM verfügen, und die nach den Herstellervorgaben für die Anwendung bei Kindern des jeweiligen Alters freigegeben sind, so die Sprecherin weiter und verweist auf Anwenderhinweise des Bundesfamilienministeriums und des Robert-Koch-Instituts, wonach grundsätzlich zugelassene Tests unterschiedlichster Varianten als Corona-Selbsttest bei Kindern in Frage kämen, also: Nasenbohrer, Spuck-, Gurgel- oder Lolli-Tests.

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