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Rezension
12.03.2022

Doron Rabinovici: "Die Einstellung" - so ist das Buch

Der Autor von "Die Einstellung": Doron Rabinovic.
Foto: dpa

Ein Polit-Krimi über Rechtspopulismus - und das Verhältnis zum Journalismus.

Solche wie ihn gibt es nicht mehr oft. August Becker ist einer vom alten Schlag und ein Star unter den Pressefotografen Wiens. Warum? Er hat den Anspruch, in seinen Porträts das Wesentliche eines Menschen zu zeigen. Vorher gibt er nicht auf. Becker ist Pressefotograf aus Überzeugung, vor allem für das (fiktive) politische Magazin „Forum“. Für lukrative Werbeaufträge und Ähnliches hat er sich nie hergegeben und dann tappt ausgerechnet dieser Idealist in eine Falle, die ihm ein politischer Brandstifter stellt.

Während der Wahlkampf in Wien immer mehr Fahrt aufnimmt, erhält Becker den Auftrag, den Rechtspopulisten Ulli Popp für eine Reportage im „Forum“ zu fotografieren. „Ohne sein Bild keine Geschichte, nicht ein Satz, nicht ein einziges Wort“, Reporterin Selma Kaltak hatte Beckers Bilder zur Bedingung für ihre Recherchen gemacht. Schon lange sind Selma und August ein eingespieltes Team, doch dieser Auftrag bringt beide an ihre Grenzen. Becker hadert vom ersten Moment an, weil er um die Macht von Bildern weiß: Soll er „der Erfüllungsgehilfe dieses Demagogen“ sein?

Doron Rabinovici, der 1961 in Tel Aviv geboren wurde und seit seiner Kindheit in Wien lebt, schaut in seinem Roman „Die Einstellung“ wie durch ein Brennglas auf unsere Zeit. Ulli Popp, der gewiefte Rechts-Politiker, hangelt immer an der Grenze des Gerade-noch-nicht-Angreifbaren entlang. Keine Gelegenheit lässt er aus, um über den Islam herzuziehen, eine Bedrohung durch Flüchtlinge heraufzubeschwören, er beleidigt Journalisten in Pressekonferenzen als „Lügenpresse“. Und doch kommt er durch seine smarte und irgendwie spitzbübische Art auch bei vielen in der breiten Gesellschaft an, schließlich spreche er an, „was die anderen sich nicht zuzugeben trauen“.

Mit Blick auf den Zeitgeist: "Die Einstellung" von Doron Rabinovici

Die Reporterin Selma Kaltak, die in den 90er Jahren als Flüchtlingskind von Bosnien nach Österreich gekommen war, attackiert er bei seinen Wahlkampfauftritten direkt: „Selma Kaltak oder Kakerlak“. Als die mutige Reporterin einknickt, Morddrohungen erhält und sich nicht mehr aus dem Haus traut, nimmt Becker den Auftrag an und eine Art Polit-Krimi seinen Lauf.

Der Titel „Die Einstellung“ ist natürlich fein doppeldeutig. Es geht um Aufnahmen des Moments, aber auch um Lebenseinstellung und Haltung, das Auseinanderdriften und Verhärten der Gesellschaft, den zunehmenden Populismus, Gratwanderungen des Sagbaren, den sich verändernden Journalismus, und nicht zuletzt politische Verführung. Das könnte nun schwer und düster daherkommen, tut es aber nicht.

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Rabinovici beherrscht die Kunst, große Themen mit Humor und Ironie in eine Story einzuweben – und doch wird einem beim Lesen manchmal heiß und kalt: Gerade bei den Facebook-Dialogen, die sich im Buch entwickeln, wenn Becker mal wieder ein vermeintlich entlarvendes Foto des Rechtspopulisten gepostet hat und „@hassenrass“ daraufhin schreibt: „Cooles Bild. Popp ist der Mann, den wir brauchen.“

Rabinovici holt erzählerisch weit aus, nimmt sich Zeit für Beckers Werdegang, in den Gesprächen mit seinem Sohn Tim lässt er den Starfotografen auch ein wenig aus der Zeit fallen. Auf einem Volksfest beim Fassanstich schließlich gelingt August Becker ein Foto, mit dem er den Politiker zu entlarven glaubt. „Dabei entgleiste ihm das Gesicht, die Augen weit aufgerissen, der Blick stier, der Mund verzogen vor Anstrengung“.

Die Fotografie erschreckt den Fotografen selbst: „Das Gesicht eines Totschlägers. Hass im Hochformat.“ Popp, der Rechtspopulist, schlägt seine eigene Volte daraus. Spannend!

Das Buch: Doron Rabinovici: Die Einstellung. Suhrkamp, 224 Seiten, 24 Euro

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