In Sachen Verspätung hängt der Game-of-Thrones-Erfinder George R. R. Martin die Deutsche Bahn um Längen ab. Zwölf Jahre dauert das Warten schon, zwölf Jahre kündigt Martin das Erscheinen von „Winds of Winter“ an. So soll der sechste Band heißen, der übrigens erst der vorletzte sein wird. Und man möchte als Leser dieser Bücher wirklich wissen, wie es auf Westeros und Essos mit Daenerys Targaryen und Jon Snow wirklich weitergeht, weil die Serien-Adaption zum Ende hin ein Desaster war.
Game-of-Thrones-Erfinder schreibt sein Werk nicht zu Ende, forscht dafür zu Physik
Aber was erlauben Martin? Erst ist ihm anscheinend die Serien-Adaption wichtiger, dann widmet er sich allen möglichen anderen Projekten. Und jünger wird der 1948 geborene Science-Fiction-, Horror- und Fantasy-Schriftsteller ja auch nicht. Die Uhr tickt im Hintergrund mit, und Martin vertröstet nur: Seit zweieinhalb Jahren lautet die Schreibstandsmeldung: 1100 Seiten im Kasten, 500 fehlen aber noch. Tendenz gleichbleibend.
Nun dies: Jetzt arbeitet er auch noch wissenschaftlich. Martin und der Physiker Ian Tregillis haben ein mathematisches Modell präsentiert, das die Ausbreitung des fiktiven Wild-Card-Virus beschreibt. Der wiederum treibt die Handlung in der Wild-Cards-Reihe voran, für die bislang mehr als 40 Autoren Beiträge geschrieben haben und die vorrangig von Martin herausgegeben wird. Das Virus kommt aus dem All und verändert die DNA. 90 Prozent sterben daran, neun Prozent entwickeln körperliche Mutationen und ein Prozent der Infizierten erhalten Superkräfte. Doch Achtung: Die mathematische Formel dazu ist komplexer, als es die einfache Aufzählung vermuten lässt. Als Fan der Game-of-Thrones-Reihe wünscht man sich, dass Martin sich endlich wieder ansteckt: mit dem Schreibvirus.
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