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Filmfestspiele: Die Jury der 73. Berlinale

Filmfestspiele

Die Jury der 73. Berlinale

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    Die Jurypräsidentin und Schauspielerin Kristen Stewart (USA, M) mit der Schauspielerin Golshifteh Farahani (Iran, r) und der  Regisseurin Carla Simón (Spanien, l).
    Die Jurypräsidentin und Schauspielerin Kristen Stewart (USA, M) mit der Schauspielerin Golshifteh Farahani (Iran, r) und der Regisseurin Carla Simón (Spanien, l). Foto: Soeren Stache, dpa

    Wer bekommt den Goldenen und die Silbernen Bären bei der 73. Berlinale in diesem Jahr? Über die wichtigsten Auszeichnungen während der Filmfestspiele entscheidet eine international besetzte Jury, geleitet wird sie von der US-Schauspielerin Kristen Stewart. Zur Berlinale-Jury gehören:

    Kristen Stewart (32)

    Die US-Schauspielerin hat ihren Weg gemacht vom Teeniestar einer romantischen Fantasy-Reihe zur gefragten Darstellerin im Arthouse-Kino. In den vergangenen Jahren hat sich Stewart eher für komplexe Rollen entschieden. Zuletzt machte sie als Diana in "Spencer" von sich reden, die Rolle brachte ihr auch die erste Oscar-Nominierung ein. Häufig spielt Stewart rätselhafte Frauen, bei denen manches im Verborgenen bleibt. Mit ihrem geplanten Spielfilm-Debüt als Regisseurin arbeitet sie an einer Verfilmung der Memoiren von Lidia Yuknavitch, die in "The Chronology of Water" von familiären Beziehungen, scheiternder Schwimm-Karriere und Bisexualität erzählt.

    Golshifteh Farahani (39)

    Die in Teheran geborene Schauspielerin und Musikerin stand bereits als Jugendliche vor der Kamera. Dabei hatte sie auch früh Erfolg. Für ihre Rolle in "The Pear Tree" (1998) von Dariush Mehrjui wurde sie beim Internationalen Fajr-Filmfestival ausgezeichnet. Sie spielte auch in "Halbmond" oder im iranischen Oscar-Beitrag "M For Mother" (beide 2006). In "Alles über Elly" von Asghar Farhadis übernahm sie 2009 die Hauptrolle. Der Film wurde in Berlin mit dem Silbernen Bären für die beste Regie ausgezeichnet. Mit ihrem zunehmend auch internationalen Erfolg wuchsen die Probleme in ihrer Heimat. Schließlich zog es Farahani 2009 nach Paris, wo sie seitdem lebt. Für "Stein der Geduld" (2012) von Atiq Rahimi wurde sie für den César nominiert.

    Valeska Grisebach (55)

    Die Entwicklung in zwei Filmländern ist eng mit dem Schaffen der Regisseurin verbunden. Die in Bremen geborene Grisebach ist seit ihrem Studium in Wien in Deutschland und Österreich aktiv. Ihr Abschlussfilm "Mein Stern" (2001) bekam gleich mehrere Auszeichnungen. Ihr zweiter Spielfilm "Sehnsucht" sicherte ihr 2006 eine Einladung zum Wettbewerb der Berlinale. 2017 konnte sie ihren Film "Western" in Cannes präsentieren. Für die Geschichte um einen deutschen Bautrupp und die Kontaktprobleme zur Bevölkerung irgendwo an der bulgarisch-griechischen Grenze erhielt sie mehrere Auszeichnungen, darunter auch den Deutschen Filmpreis in Bronze.

    Radu Jude (45)

    Der rumänische Regisseur und Drehbuchautor weiß mit einem Goldenen Bären umzugehen. Seine Komödie "Bad Luck Banging or Loony Porn" wurde während der Berlinale vor zwei Jahren 2021 mit der begehrten Trophäe ausgezeichnet. Schon zuvor war Jude häufig Gast bei den Filmfestspielen. Hier waren sein erster Spielfilm "The Happiest Girl in the World" (2009), "Everybody in Our Family" (2012) und "Uppercase Print" (2020) zu sehen. Zudem werden die Arbeiten von Jude immer wieder ausgezeichnet. Mit "Aferim!" sicherte er sich 2015 den Silbernen Bären für die beste Regie. In Locarno gab es ein Jahr später für "Scarred Hearts – Vernarbte Herzen" den Jury Award.

    Francine Maisler (61)

    Die US-Amerikanerin zählt zu den internationalen Casting-Größen. Ein Zeichen dafür sind zahlreiche Auszeichnungen: Zehn Mal konnte sie sich den Artios Award der Casting Society of America sichern, sie bekam einen Emmy, den Hollywood Film Award und zweimal den Independent Spirit Award. Sie war bei der Besetzung von "Dune" (2021) von Denis Villeneuve oder Maria Schraders "She Said" (2022) dabei. Auch zahlreiche Berlinale-Filme besetzte Maisler. Darunter waren Gus Van Sants "Milk" (2008) und "Don’t Worry, weglaufen geht nicht" (2018), "Knight of Cups" (2015) von Terrence Malick, "Midnight Special" (2016) von Jeff Nichols und "Vice: Der zweite Mann" (2018) von Adam McKay.

    Carla Simón (36)

    Zwei Spielfilme hat die spanische Regisseurin bisher gedreht - mit beiden hat Simón international abgeräumt. Ihr autobiografisch geprägtes Langfilmdebüt "Fridas Sommer (Estiu 1993)" war 2017 erstmals in der Berlinale-Sektion Generation zu sehen. Nicht nur dort wurde sie zweimal ausgezeichnet, der Film wurde mit mehr als 30 Preisen überschüttet und auch als spanischer Oscar-Beitrag ausgewählt. Bei der jüngsten Berlinale 2022 war dann ihr zweiter Spielfilm "Alcarràs" nicht zu stoppen. Simón sicherte sich mit dem Drama um Orangenbauern im Kampf gegen Sonnenkollektoren den Goldenen Bären der Berlinale. Auch dieser Film heimste anschließend noch zahlreiche Auszeichnungen ein.

    Johnnie To (67)

    Das älteste Jury-Mitglied kann auf ein umfassendes Schaffen blicken. Zunächst arbeitete To beim Fernsehen in Hongkong. Der Durchbruch im Kino kam unter anderem mit "All About Ah Long" (1989). Mehr als 50 Filme sind in der Karriere des chinesischen Regisseurs inzwischen zusammengekommen, noch mehr realisierte er als Produzent. Da bleibt Festival-Erfahrung kaum aus: Mit "Election" (2005) und "Vengeance" (2009) war To in Cannes dabei, "Sparrow" lief 2008 im Berlinale-Wettbewerb.

    (dpa)

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