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Festival
17.02.2023

Berlinale-Neustart unterm Eindruck beklemmender Ereignisse

Marlene Burow in der Rolle der Maria im deutschen Wettbewerbsbeitrag "Irgendwann werden wir uns alles erzählen".
Foto: Pandora Film, dpa

Nach der Pandemie will die Berlinale eigentlich die Filmkunst feiern. Doch die Weltpolitik drückt dem Festival ihren Stempel auf.

Klar, es ist nur ein bisschen Farbe, wenn der Bär des Berlinale-Pins, den man sich ans Revers stecken kann, in diesem Jahr in Gelb und Blau leuchtet. Aber für die Berlinale ist das Bekenntnis zur Verbundenheit mit der Ukraine mehr als eine leere Geste. Das zeigte sich gleich zu Beginn der Eröffnungszeremonie, als der Schauspieler und Filmemacher Sean Penn auf der Bühne stand, von den Dreharbeiten zu seiner Dokumentation "Superpower" über den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj berichtete und der prominente Protagonist des Film direkt per Video zugeschaltet wurde.

Man wird daran erinnert, dass der Präsident des angegriffenen Landes, der unfreiwillig zum militärischen Befehlshaber wurde, als ehemaliger Schauspieler um die Bedeutung von Kultur und Film aus eigener Erfahrung weiß. Die Kernfrage seiner Rede lautet, ob sich Kultur und Kino aus der Politik heraushalten können. Es ist natürlich eine rhetorische Frage. Kultur könne sich aus der Politik heraushalten, aber nicht, wenn es eine Politik der Aggression, der Massenverbrechen, der Zerstörung und des totalen Krieges sei. 

Selenskyjs Rede wurde genauso wie das ergreifende Statement der iranischen Schauspielerin Golshifteh Farahani, die die Wichtigkeit von Europas Unterstützung für die Frauenrevolution im Iran unterstrich, mit Standing Ovations aufgenommen. Aber trotz der bedrückenden weltpolitischen Ereignisse will man in Berlin auch den Neustart des Festivals nach der Pandemie feiern

Berlinale: Der erste Film ist einer, der fast zu leicht wirkt

Dazu gehört ein Eröffnungsfilm, der ein bisschen gute Laune verbreiten und mit den angereisten Stars ein wenig Glamour auf den roten Teppich zaubern soll. In beiden Disziplinen erreicht Rebecca Millers "She Came to Me" als diesjähriges Hors d’œuvre die volle Punktzahl. Mit Anne Hathaway und Marisa Tomei waren zwei Königinnen des US-Independent-Kinos angereist und zudem der großartige Peter Dinklage ("Game of Thrones"). Er spielt einen Opernkomponisten mit Schreibblockade, der nach einem Tête-à-Tête mit einer Schiffskapitänin (Tomei) zu neuen kreativen Ufern aufbricht. Rebecca Miller baut ihre romantische Komödie zu einem vergnüglichen Porträt dysfunktionaler Familien- und Beziehungsstrukturen aus, das vor allem von der liebevollen Figurenzeichnung und der hochwertigen Ensemblearbeit lebt. Dass der nicht im Wettbewerb laufende Film nach der politisch ergreifenden Eröffnungszeremonie ein wenig zu leicht wirkte, ist nicht seine Schuld. 

Der ukrainische Präsident war per Video zugeschaltet bei der Eröffnung der 73. Berlinale.
Foto: Jason Harrell, dpa

Der erste Wettbewerbstag begann dann neben der netten aber belanglosen kanadischen Satire "BlackBerry" von Matt Johnson über Aufstieg und Fall des gleichnamigen Tasten-Smartphones auch mit dem deutschen Beitrag "Irgendwann werden wir uns alles erzählen" von Emily Atef. Versonnen schaut Maria (Marlene Burow) aus dem Fenster. Ihr Freund Johannes (Cedric Eich) ahnt nicht, dass Marias Blick sehnsüchtig auf das Haus am Feldrand gegenüber gerichtet ist. Seit der Nachbarbauer Henner (Felix Kramer) sie im Hofladen kurz berührt hat, fühlt sich die 19-Jährige zu dem doppelt so alten Mann hingezogen. Die erste sexuelle Begegnung ist von roher Leidenschaft geprägt, in die erst allmählich Zärtlichkeit einfließt. 

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In zahlreichen Szenen wird das Begehren der Hauptfigur erforscht

Von einer unaufhaltsamen Liebe, die zwangsläufig in der Tragödie endet, erzählt Emily Atef in "Irgendwann werden wir uns alles erzählen" nach dem gleichnamigen Roman von Daniela Krien. Wie in all ihren Filmen überzeugt Atef ("3 Tage in Quiberon") auch hier durch ihre dezidiert weibliche Sicht, die nie ins Programmatische kippt, sondern sich aus einer kompromisslosen Nähe zu den komplexen Frauenfiguren ergibt. Dabei entwickelt Atef in den zahlreichen Liebesszenen, in denen das Begehren der jungen Frau erforscht wird, einen äußerst sinnlichen Blick, der noch einmal bewusst macht, wie stereotyp Sex im Kino normalerweise verhandelt wird. Dass das Ganze in der thüringischen Provinz im Wendejahr 1990 stattfindet, gibt der intimen Geschichte gleichzeitig historische Tiefe. 

Dabei geht es weniger um demonstratives Zeitkolorit als um eine Umbruchstimmung, die auf dem Land in gedämpfter Form ankommt und doch emotional katalysierend wirkt. Mit "Irgendwann werden wir uns alles erzählen" beweist sich Emily Atef erneut als aufmerksame und neugierige Regisseurin, die die Facetten weiblichen Erlebens mit großem cineastischen Gespür erkundet. 

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