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Interview: Was tun mit Hitlers Geburtshaus? Regisseur Günter Schwaiger im Gespräch über Erinnerungskultur

Interview

Was tun mit Hitlers Geburtshaus? Regisseur Günter Schwaiger im Gespräch über Erinnerungskultur

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    Das Geburtshaus von Adolf Hitler in Braunau (Österreich) steht seit einigen Jahren leer. Nach Umbaumaßnahmen soll die Polizei hier einziehen.
    Das Geburtshaus von Adolf Hitler in Braunau (Österreich) steht seit einigen Jahren leer. Nach Umbaumaßnahmen soll die Polizei hier einziehen. Foto: picture alliance / dpa

    Herr Schwaiger, Ihr Film trägt den Titel „Wer hat Angst vor Braunau?“ Denken Sie, unser Umgang mit der Nazi-Vergangenheit ist von Angst geprägt?
    GÜNTER SCHWAIGER: Absolut. Und zwar in Bezug auf unsere Täter-, Mitläufer- und Dulderinnen-Vergangenheit. Die Auseinandersetzung mit den Opfern und dem Resultat der Verbrechen, die ist passiert – in Deutschland sehr intensiv, in Österreich humpelnd und dann irgendwann ernsthafter. Aber die Angst davor, sich zu fragen, warum ein Großteil unserer Vorfahren dieses System geschaffen, mitgetragen, geduldet, unterstützt und später verschwiegen hat, das ist etwas, was sehr weh tut, weil es die große Menge der Menschen betrifft. Braunau ist in Österreich absolut negativ konnotiert. Das ist der Ort des Bösen. Diese Angst vor Braunau stelle ich mit dem Titel infrage. Denn es ist eine konstruierte Angst, um dorthin die Schuld zu projizieren, damit sie nicht auf uns selbst zurückfällt.

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