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Brechtfestival 2025 in Augsburg: Das ist geboten

Brechtfestival 2025

Das bietet das Brechtfestival 2025 in Augsburg

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    Das Brechtfestival 2025 findet vom 21. Februar bis 2. März statt.
    Das Brechtfestival 2025 findet vom 21. Februar bis 2. März statt. Foto: Stefan Puchner, dpa

    Das Brechtfestival 2025 bittet zum Tanz: Unter der Überschrift „Die 48 Stunden von Augsburg“ steht ein Tanzmarathon im Mittelpunkt, der an ähnliche Wettbewerbe aus den 1930er Jahren erinnert. Was der Künstlerische Leiter Julian Warner für seine dritten und letzten Festivalausgabe vom 21. Februar bis 2. März plant, gab er nun bekannt. Als Festivalzentrale dient, wie schon im vergangenen Jahr, das ehemalige Möbelhaus Lederle im Stadtteil Oberhausen.

    Brechtfestival 2025 eröffnet am 21. Februar mit Konzert und Wrestling-Show

    Das Motto für 2025 lautet „Die große Methode“. Damit möchte Warner auch gesellschaftliche Strukturen aufzeigen. Etwa mit einer Neuauflage der Wrestling-Show. 2023 fand sie unter dem Titel „Kampf um Augsburg“ statt. 2025 heißt es „Kampf um die Stadt“. Veronika Maurer und Julian Warner werden in Brechts Kraftklub sich dieses Mal mit dem Thema „Wohnungen“ und „Wohnen“ beschäftigen - im Wrestling-Format. Wie geht es aus, wenn sich die kleinen Leute aus den Fängen der Mächtigen befreien? Mit der Wrestling-Show und der Aufführung von Terry Rileys Minimal-Music Stück „In C“ durch ein fünfzigköpfiges Ensemble startet das Festival am 21. Februar. Es dauert bis zum 2. März.

    Das Herzstück des Brechtfestivals ist der Tanzmarathon „Die 48 Stunden von Augsburg“. Er vereint Musik, Show und das Austesten körperlicher Grenzen mit Migrationsgeschichte und der ansteckenden Euphorie des Tanzens.  Zwei Wettbewerbsformate sorgen für Spaß, Spannung und reichlich Drama. Sie werden auf der Langstrecke und auf acht Kurzstrecken mit Augsburger Volkstänzen ausgetragen, die aus allen Ecken der Welt hierher gefunden haben.

    Musiktheater, Schauspiel und Uraufführung mit dem Staatstheater Augsburg

    Das Staatstheater Augsburg bringt Brecht‘sche Praxis auf seine Bühnen im Ofenhaus und im Martini-Park. Neben Aufführungen von „Mutter Courage und ihre Kinder“ und „Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny“ feiert das Auftragswerk „Deine Arbeit hasst dich, weil sie dich nicht braucht“ – ein Lehrstück für das 21. Jahrhundert rund um KI und Bert Brecht von Dietmar Dath – beim Festival als Uraufführung am 22. Februar unter der Regie von Intendant André Bücker Premiere. Außerdem entsteht unterstützt von Plan A und in Kooperation mit Aka:Nyx e.V. sowie dem Brechtfestival das Stück „Importbräute - Mein Schleier, das Henna und ihre Tränen“ von Merve Kayikci und Dorothea Schroeder, das am 23. Februar als Stationentheater zur Uraufführung kommt. Die Stückentwicklung erzählt Geschichten von Frauen, die nicht zum Arbeiten, sondern zum Heiraten aus einem fremden Land nach Deutschland kamen.

    Brechtfestival 2025: Zur Brechtnacht kommt die Band „Die Sterne“

    Das Line-up der Brechtnacht am 22. Februar in der Festivalzentrale kombiniert Neuentdeckungen mit Klassikern und lokaler Musikszene mit internationalen Stars. Die Band „Die Sterne“ um Frontmann Frank Spilker verpackt ihre gesellschaftskritischen Texte seit den frühen 1990ern in funky Indie-Rock und elektronische Sounds. Beim Brechtfestival teilen sich die Hamburger die Konzertarena mit „Blue Bendy“ – ein Geheimtipp der aufblühenden Indie- und Postpunk-Szene.

    Außerdem kommt der Free-Jazzer Mats Gustafsson wieder nach Augsburg, diese Mal mit seinem „Fire! Orchestra“. Er kollaboriert für die Brechtnacht mit erfahrenen Musikschaffenden sowie Newcomern aus Augsburg und Umgebung. Aus den Riffs und Melodien des „Orchestra“ erschaffen sie gemeinsam Arrangements zwischen Avantgarde Jazz und Prog Rock. Und die Augsburger Sängerin Josy spielt in ihren experimentellen Songs mit R&B, Industrial und Electronica.

    Das Theater Istanbul kommt zum Brechtfestival 2025 mit „Josef K.“

    Mit der Deutschlandpremiere von „Josef K.“ präsentiert das Brechtfestival nach 2024 zum zweiten Mal eine starke künstlerische Handschrift aus der Türkei. Tom Basdens düster-humorvolle Bühnenadaption des Kafka-Romans „Der Prozess“ katapultiert dessen Protagonisten Josef K. ins 21. Jahrhundert. Sein Endgegner dort ist ein gesichtsloses Rechtssystem, dessen Unberechenbarkeit den persönlichen Kampf um die Freiheit zu einem absurden Unterfangen werden lässt. Beim Brechtfestival 2025 spinnen Düzgün Polat und Hüseyn Yildiz außerdem mit ihrer literarischen Collage „Brecht-Hikmet“ einen fiktiven Dialog zwischen Bertolt Brecht und dem türkischen Dichter Nâzım Hikmet.

    Eine wissenschaftliche Tagung durchleuchtet ferner die Handlungsoption „Brecht ohne Garantien“. Beim „Volksentscheid der Lebewesen“ diskutiert Club Real mit dem Publikum die Mitbestimmungsrechte der Lebewesen in den welterbegeschützten Kanälen Augsburgs. Der Podcast „Liebe Tante Helli“, eine Initiative des Brechtkreises und des Jüdischen Museums Augsburg, beleuchtet die Beziehung zwischen Helene Weigels jüdischer Familie und ihrem Augsburger Stiefsohn Frank Banholzer.

    Das Programm im Einzelnen, Informationen zu Tickets und zum Tanzmarathon finden sich unter brechtfestival.de

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