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Buchmesse: Tipps unserer Redaktion: Zehn beste Bücher für den Herbst

Tipps unserer Redaktion: Zehn beste Bücher für den Herbst
Buchmesse

Tipps unserer Redaktion: Zehn beste Bücher für den Herbst

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    Unsere Kultur- und Journalredaktion hat sich durch die Neuerscheinungen des Bücherherbstes gewühlt und stellt Ihnen die zehn Favoriten vor. Zu den Werken der bekanntesten Autorinnen und Autoren sind ausführliche Kritiken verlinkt.

    Terezia Mora: Muna oder die Hälfte des Lebens
    Terezia Mora: Muna oder die Hälfte des Lebens Foto: Montage AZ

    Terezia Mora: Muna oder die Hälfte des Lebens

    Nachdem in ihren letzten Werken ein Mann die Hauptfigur war, erzählt Terezia Mora in "Muna" die Lebensgeschichte einer Frau, der vom Schicksal hart mitgespielt wird: Sie verliebt sich in einen Mann, den schönsten Mann, wie sie findet, wird in der Beziehung aber nicht glücklich, im Gegenteil. Die latent schwebende Gewalt bricht sich irgendwann Bahn. Und Muna benötigt eine Ewigkeit, um sich zu lösen. Zur Rezension.

    Daniel Kehlmann: Lichtspiel
    Daniel Kehlmann: Lichtspiel Foto: Montage AZ

    Daniel Kehlmann: Lichtspiel

    Ein Stück deutscher Filmgeschichte wird in Daniel Kehlmanns "Lichtspiel" wieder lebendig: Der Filmemacher Georg Wilhelm Pabst gehörte in den 1920er und -30er-Jahren zu den großen seines Fachs, er machte unter anderem Greta Garbo berühmt. Kehlmann richtet den Blick besonders auf die Jahre des Nationalsozialismus, als Pabst in den USA Fuß fassen wollte, in Hollywood scheiterte, in Frankreich seine Karriere fortsetzte und durch einen Zufall beim Ausbruch des Zweiten Weltkriegs sich in Nazideutschland aufhielt und das Land nicht mehr verlassen konnte. Zur Rezension.

    Uwe Timm: Alle meine Geister
    Uwe Timm: Alle meine Geister Foto: Montage AZ

    Uwe Timm: Alle meine Geister

    Wenn sich der Stoff der Literatur in den Pelz der Erinnerung hüllt: Uwe Timms "Alle meine Geister" ist eine Lebensabschnittsbiografie. Als Sohn eines Kürschners begann er mit knapp 15 Jahren seine Ausbildung, er lernte nun selbst, wie man kostbare Pelze schneidert. Und er lernte dabei auch das Leben in seiner Fülle kennen, die Lust an der Sprache und die Kunst der Beobachtung. In seinem neuen Buch erinnert sich Timm an diese Lehrjahre. An die Wunden der Nachkriegszeit und die Aufbruchstimmung. An Hamburg in den 50er-Jahren. Er verliebt sich in den Jazz, schleicht sich mit kantigen Typen auf die Reeperbahn, gibt einen warmherzigen Einblick in die Kürschner-Werkstatt – und in die Bücher, die ihn prägten. Zur Rezension.

    Walter Moers: Die Insel der Tausend Leuchttürme
    Walter Moers: Die Insel der Tausend Leuchttürme Foto: Montage AZ

    Walter Moers: Die Insel der Tausend Leuchttürme

    Walter Moers schickt sein Alter Ego, den schriftstellernden Lindwurm Hildegunst von Mythenmetz, auf Kur und lässt ihn darüber einen Briefroman schreiben. Wegen des bösartigen Wetters ist die Insel ein lebensfeindlicher Ort, trotzdem ist sie bevölkert von skurrilen Lebensformen. Nach einer ausgiebigen Persiflage auf den Kur- und Urlaubsbetrieb an der Küste startet Moers ins eigentliche Abenteuer und lässt es nach mehr als 600 Seiten in einem Weltuntergangsszenario gipfeln. Manchmal wünscht man sich, er möge schneller zum Punkt kommen, aber dann würde man ja etliche seiner fantastischen Gestalten verpassen. Und gerade die machen Moers Bücher ja so lesenswert. Zur Rezension.

    Thomas von Steinaecker: Die Privilegierten
    Thomas von Steinaecker: Die Privilegierten Foto: Montage AZ

    Thomas von Steinaecker: Die Privilegierten

    Was haben wir eigentlich falsch gemacht? Der Augsburger Schriftsteller und Filmemacher Thomas von Steinaecker schreibt mit "Die Privilegierten" einen zeitgenössischen Gesellschaftsroman, der sich zur Dystopie wandelt. Stellvertretend für (s)eine Generation porträtiert er den Protagonisten Bastian von seiner Kindheit und Jugend in den 80ern und 90ern an bis hin in die 40er des neuen Jahrtausends, da aber sitzt Bastian alt und einsam in einer Hütte in Norwegen. Und dazwischen? Schreibt Steinaecker über Klimakrise, Generationenkonflikt, Flucht in die virtuelle Realität – und geht in diesem klug konstruierten Roman der Frage nach, wo man eigentlich falsch abgebogen ist. Zur Rezension.

    Lauren Groff: Die weite Wildnis
    Lauren Groff: Die weite Wildnis Foto: Montage AZ

    Lauren Groff: Die weite Wildnis

    Nordamerika, 17. Jahrhundert, im Fort der englischen Siedler herrscht Hunger, wüten die Pocken. Ein Mädchen flieht – hinaus in "Die weite Wildnis". Die amerikanische SchriftstellerinLauren Grofffolgt in ihrem neuen eindringlichen Roman auf 282 Seiten dem Weg dieses Mädchens – vermutlich das einsamste Geschöpf in diesem Literaturherbst. Aber die geschwächte junge Frau ist stärker als erwartet und wird in der Wildnis, zum ersten Mal frei und auf sich gestellt, in neuer Grenzenlosigkeit denken – sich von einem Glauben nach dem anderen verabschieden. Wer ist hier eigentlich wild? Zur Rezension.

    Colson Whitehead: Die Regeln des Spiels
    Colson Whitehead: Die Regeln des Spiels Foto: Montage AZ

    Colson Whitehead: Die Regeln des Spiels

    Im New York der 1970er-Jahre wird geraubt, geprügelt, geschachert und gemordet. Sirenen heulen, Häuser brennen, und die Hoffnungslosigkeit schlägt immer häufiger in Gewalt um. Mit seinem Roman "Die Regeln des Spiels" schreibt Pulitzer-Preisträger Colson Whitehead seine Harlem-Saga fort. Im Zentrum der Erzählung steht wie im Vorgänger "Harlem Suffle" der Möbelverkäufer Ray Carney. Der ist zwar anständig geworden, kehrt aber wegen eines banalen Wunsches seiner Tochter in die Harlemer Unterwelt zurück. Ein rasanter Ritt durchs Großstadt-Chaos – korrupte Cops, Kleinganoven und neidischen Brathähnchenverkäuferinnen inklusive. Zur Rezension.

    Cornelia Funke: Die Farbe der Rache
    Cornelia Funke: Die Farbe der Rache Foto: Montage AZ

    Cornelia Funke: Die Farbe der Rache

    Cornelia Funke kehrt in die Tintenwelt zurück. In "Die Farbe der Rache" plant Orpheus einen Rachefeldzug gegen Staubfinger. Alle Menschen, die Staubfinger etwas bedeuten, verschwinden in einem grauen Buch und verlieren Farbe, Licht und Leben. Ein Wettlauf gegen das Böse, begleitet von Glasmännern, Gestaltwandlerinnen und einer Schattenleserin beginnt – fantastisch und poetisch, wie man es von Funke kennt. Zur Rezension.

    Christopher Clark: Frühling der Revolution
    Christopher Clark: Frühling der Revolution Foto: Montage AZ

    Christopher Clark: Frühling der Revolution

    Die Revolutionen von 1848 fanden in fast jedem europäischen Land nahezu gleichzeitig statt. Sie gelten fast alle als "gescheitert". Oder haben sie die Welt doch so tiefgreifend verändert, dass die Impulse, die von ihnen ausgingen, die Zukunft gestalten konnten? Dieser Frage geht der australische Historiker Christopher Clark in seinem neuen Werk "Frühling der Revolution" nach. Er erzählt die Erhebung der Völker und die Reaktion der Machthaber, die Geschichte im Kleinen und Großen teils in brutalen Einzelheiten, aber in einer Sprache, die einfach Spaß macht, ohne an Wissenschaftlichkeit zu verlieren. Zur Rezension.

    Harald Welzer: Zeitenende, Armin Nassehi: Gesellschaftliche Grundbegriffe
    Harald Welzer: Zeitenende, Armin Nassehi: Gesellschaftliche Grundbegriffe Foto: Montage AZ

    Harald Welzer: Zeitenende, Armin Nassehi: Gesellschaftliche Grundbegriffe

    Wir leben bekanntlich in anhaltend krisenhaften Zeiten, jeder weiß das, jeder erfährt das an fast jedem Tag. Doch was bedeutet das genau, woher kommt das und wie gehen wir damit um, was ja letztlich auch heißt: Wie reden wir darüber und vor allem miteinander? Können wir das denn überhaupt noch? Zwei Sozialwissenschaftler mit zwei ganz unterschiedlichen Herangehens- und Beobachtungsweisen über die Verwerfungen und Begrifflichkeiten unserer Gegenwart. Von Eliten, Populismus, Demokratie, Medien – und Uwe Seeler. Zur Rezension. 

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