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Buchkritik: Nicole Flattery: Nichts Besonderes – nur Mae

Buchkritik

Nicole Flattery: Nichts Besonderes – nur Mae

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    Star mit Entourage: Der Fotograf Cecil Beaton fotografierte Warhols wilde Truppe in seiner Factory. Das Bild zeigt  Besucher bei einer Ausstellung seiner Fotografien.
    Star mit Entourage: Der Fotograf Cecil Beaton fotografierte Warhols wilde Truppe in seiner Factory. Das Bild zeigt Besucher bei einer Ausstellung seiner Fotografien. Foto: Kote Rodrigo, picture alliance

    New York in den 60er Jahren: Ein Mädchen schwänzt die Schule, fährt stattdessen die Rolltreppen im Kaufhaus Macy auf und ab, irgendwann begegnet ihr dort ein Mann – nein, es kann keine gute Erfahrung werden. Mae heißt die einsame, störrische, aber auch kluge junge Frau, die die irische Schriftstellerin Nicole Flattery im Debütroman „Nichts Besonderes“ schließlich an einem Ort landen lässt, der alles andere als nichts Besonderes ist; in der „Factory“ von Andy Warhol beginnt Mae Tonbandaufzeichnungen abzutippen, hört die intimen Gespräche zwischen dem Künstler und seiner Entourage ab, versinkt in dieser Welt, ohne wirklich Teil von ihr zu werden. 

    Flattery stellt die Verhältnisse auf den Kopf

    Und allein das ist schon hinreißend an diesem lässig erzählten Roman, dass er die Verhältnisse auf den Kopf stellt, den Superstar Warhol erst gegen Ende überhaupt mit Namen genannt wird, die unauffällige Mae ins Scheinwerferlicht der Fabrik stellt – ihr ein wenig mehr Ruhm als nur für fünfzehn Minuten erlaubt. Die tippt erst brav ab, lässt sich bereitwillig ausbeuten, beginnt dann aber, sich selbst in die Geschichte einzuschreiben: „Man konnte nicht so viel Zeit mit solchen Egos verbringen, ohne selbst eins zu entwickeln. Das war mein ganz eigener Auftritt.“ Sehr cool. 

    Nicole Flattery: Nichts Besonderes. Aus d. Englischen von Tanja Handels. Hanser, 272 Seiten, 24 Euro.

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