In der Spielzeit 2023/24 haben rund 180.000 Besucher die Vorstellungen des Staatstheaters Augsburg frequentiert. Diese Zahl hat das Fünf-Sparten-Hauses jetzt zum Ende der Saison mitgeteilt. Demnach haben sich die Zahlen auch wieder auf Vor-Corona-Niveau eingependelt. „Äußert erfreulich“ hätten sich die Prozentzahlen insbesondere in der Interims-Spielstätte Brechtbühne gestaltet, wo Schauspiel- und Ballett-Vorstellungen mit einer Auslastung von fast 100 Prozent beinahe immer ausverkauft waren.
Besonders beliebte Inszenierungen waren das Musical „Sister Act“ auf der Freilichtbühne mit 30.000 verkauften Karten, gefolgt von „Max und Moritz“, dem Familienstück zur Weihnachtszeit im Martini-Park mit gut 15.000 Zuschauern jeden Alters. Ebenso nachgefragt waren die Oper „Turandot“ auf der Freilichtbühne (rund 10.000 Besucher) und der Ballett-Abend „Charlie“ (circa 7000).
Das Schauspiel rückt an das Ballett heran
Über eine fast 100-prozentige Auslastung können sich zahlreiche Schauspiel-Produktionen in der Brechtbühne freuen: von der ersten Inszenierung der Saison, „Hedwig and the Angry Inch“, über „Der Menschenfeind“ bis zur letzten Brechtbühnen-Premiere „Frankenstein“. Hier waren sogar vor der Premiere alle nachfolgenden Termine ausverkauft – eine Entwicklung, die das Staatstheater Augsburg bisher nur von der Ballett-Sparte kannte.
Neben der großen Freilichtbühnen-Produktion „Turandot“ punkteten in der Sparte Musiktheater vor allem die Opern „La Traviata“ und „The Fairy Queen“ beim Publikum. Aber auch experimentelle Formate in Kooperation mit der Digitalsparte wie die viel beachtete VR-Produktion „Erwartung“ nach Arnold Schönberg oder die Uraufführung der hybriden Kammeroper „C:\>title Labyrinth“ konnten mit ausverkauften Vorstellungen Publikums-Erfolge verbuchen. Wegen starker Regenfälle mussten vier Vorstellungen auf der Freilichtbühne abgesagt werden, die sonst noch einmal weitere 8000 Besucher gebracht hätten.
Zugkräftig: Schlagzeuger Alexander Gerassimez
Im Tanz waren neben den ausverkauften Kammerballetten in der Brechtbühne auch die großen Produktionen im Martini-Park, etwa der dreiteilige Abend „Dimensions of Dance 5“ oder die beiden Vorstellungen der Internationalen Ballett- und Tanzgala zu 100 Prozent ausgelastet. In der Sparte Konzert gab es bei einer „durchschnittlich sehr guten Auslastung“, wie es in der Staatstheater-Mitteilung heißt, auch zahlreiche Spitzenreiter. Besonders frühzeitig ausverkauft waren zum Beispiel sämtliche Konzerte mit Artist in Residence Alexander Gerassimez, das 5. Sinfoniekonzert „Eroica“, das Sonderkonzert „Game Music in Concert“ und die Konzertreihe „Brechtbühne un/plugged“.
Als Vergleichswert der soeben vergangenen Spielzeit bietet sich laut Staatstheater die letzte Spielzeit vor Beginn der Pandemie an, die Saison 2018/19. Hier waren rund 187.000 Besucher Staatstheater Augsburg. Seit dem Ende der durch die Pandemie bedingten Einschränkungen habe sich der Trend von Jahr zu Jahr „positiv entwickelt“, bis er nun in der Saison 2023/24 „wieder in etwa das Vor-Corona-Niveau erreicht hat“.
André Bücker, Intendant des Staatstheaters Augsburg, sagt über die Spielzeit 2023/24: „Trotz der von Jahr zu Jahr schwieriger werdenden Interims-Situation dürfen wir uns über einen hervorragenden Publikumszuspruch freuen.“ Diese Anerkennung beflügele alle am Haus für die kommende Saison.
Die meisten der besonders nachgefragten Inszenierungen werden in der kommenden Spielzeit wieder aufgenommen. Saison-Start ist am 7. September mit „Tatort Augsburg, Folge 8: Die Community“ – einer 2023/24 ebenfalls stets ausverkauften Inszenierung. (AZ)
Und was sagt das uns? Kultur findet in Augsburg auch ohne die Geldverbrennungsmaschine am alten Einlaß statt. Sind wir doch mal ehrlich, die halbe Milliarde Euro für die Sanierung wird auch bald erreicht sein. Geld, für das man locker 2000 Sozialwohnungen hätte bauen können.
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