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AZ-Literaturabend: Mithu Sanyal spricht über ihr neues Buch „Antichristie“

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Mithu Sanyal spricht beim AZ-Literaturabend über ihren Roman „Antichristie“

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    Zu Gast beim Literaturabend der Augsburger Allgemeine und der Stadtbücherei: Die Schriftstellerin Mithu Sanyal.
    Zu Gast beim Literaturabend der Augsburger Allgemeine und der Stadtbücherei: Die Schriftstellerin Mithu Sanyal. Foto: Georg Wendt/dpa

    Durga reist nach London, um an einem Drehbuch mitzuschreiben. Agatha Christie, die Königin des Kriminalromans, soll neu verfilmt werden – antirassistisch und dekolonisiert mit einem schwarzen Detektiv in der Hauptrolle. Doch Fans fürchten um ihr nationales Erbe und protestieren gegen das Projekt. Als dann auch noch die Queen stirbt, gerät alles durcheinander. Durga fällt durch die Zeit und findet sich im London des Jahres 1906 wider.

    Mithu Sanyal liest am 11. Oktober aus „Antichristie“

    In ihrem neuen Roman „Antichristie“ schickt Mithu Sanyal ihre Protagonistin auf eine spannende Zeitreise und eröffnet neue Perspektiven auf die britische Kolonialgeschichte. Als Essayistin und Autorin zählt Sanyal seit Jahren zu den wichtigen Stimmen, wenn es um Feminismus, Antirassismus und Postkolonialismus geht. Am Freitag, 11. Oktober, wird sie beim AZ-Literaturabend in der Stadtbücherei in Augsburg ihr Buch vorstellen. Im Gespräch mit AZ-Kulturredakteurin Felicitas Lachmayr wird es unter anderem darum gehen, wie Geschichten über die Geschichte geschrieben werden und warum es manchmal wichtig ist, den eigenen Blick zu hinterfragen. Und natürlich wird Sanyal auch gefragt, wie nah oder fern sie der Hauptfigur im Roman ist, denn die hat wie sie indische Wurzeln und lernt auf ihrer Zeitreise viel über ihre eigene Geschichte.

    So landet Durga im India House, einem Wohnheim für indische Studierende. Dort trifft sie auf Freiheitskämpfer, linke Vordenker und Frauenrechtlerinnen. Mahatma Gandhi kommt zu Besuch ebenso wie Lenin, doch am meisten diskutiert Durga mit Vinayak Savarkar, der heute vor allem für seine hindunationalistische, antimuslimische Ideologie bekannt ist. Das verändert ihren Blick auf die Gegenwart und andersherum. Der Roman ist voll mit Zitaten, historischen Fakten und popkulturellen Bezüge, es wird viel geredet und debattiert über Formen des Widerstands und die Folgen des Kolonialismus. Und dann ereignet sich plötzlich ein Attentat, Sherlock Holmes ermittelt und „Antichristie“ entwickelt sich selbst zum Kriminalroman. Auf 500 Seiten schafft Sanyal Raum für verschiedene Stimmen und Standpunkte - ausreichend Gesprächsstoff also für einen Abend mit der Autorin.

    So kommen Sie an Tickets für den AZ-Literaturabend

    Im zweiten Teil des Literaturabends wird wie immer im Literarischen Salon über besondere Romane des Bücherherbstes diskutiert. Auf der Bühne debattieren dann der Buchhändler Kurt Idrizovic sowie Veronika Lintner, Richard Mayr und Stefanie Wirsching von der Kultur- und Journalredaktion der Augsburger Allgemeinen. Gesprochen wird über folgende Bücher: „Mein drittes Leben“ von Daniela Krien, in dem die Bestsellerautorin über eine Mutter schreibt, die nach dem Tod ihrer Tochter versucht, wieder ins Leben zu finden. Nora Bossong wiederum zeichnet in „Reichskanzlerplatz“ den Aufstieg von Magda Goebbels im Nationalsozialismus literarisch nach. Beide Romane standen auf der Longlist für den Deutschen Buchpreis. In „Ein klarer Tag“ erzählt die walisische Autorin Carys Davies von einem verarmten Pfarrer, der sich im Jahr 1843 mit schwerem Auftrag auf eine einsame Shetlandinsel begibt. Außerdem wird AZ-Kulturredakteurin Birgit Müller-Bardorff an diesem Abend kurz wichtige Romane für junge Leserinnen und Leser vorstellen. (AZ) 

    Info: Der Literaturabend mit Mithu Sanyal findet am Freitag, 11. Oktober, um 19 Uhr im Foyer der Augsburger Stadtbücherei statt. Er wird von der Augsburger Allgemeinen und der Stadtbücherei veranstaltet. Die Karten kosten 12 Euro und sind zu erhalten bei der Buchhandlung am Obstmarkt sowie an allen bekannten Reservix-VVK-Stellen.

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