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Augsburger Sängerin Anna El-Khashem singt in Salzburg

Salzburger Festspiele

In der Höhle des Löwen: Augsburger Sängerin debütiert in Salzburg

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    Die in Augsburg beheimatete Sängerin Anna El-Kashem singt erstmals bei den Salzburger Festspielen.
    Die in Augsburg beheimatete Sängerin Anna El-Kashem singt erstmals bei den Salzburger Festspielen. Foto: Tim Allhoff

    Nicht wissend um ihre direkten Beziehungen zur Stadt Augsburg, stand im Mai 2019 in dieser Zeitung über die Opernsängerin Anna El-Khashem im Zusammenhang mit einer Münchner Staatsopernpremiere (Glucks „Alceste“) geschrieben: „Wer aber nach nur wenigen Tönen ruckhaft aufhorchen ließ, das war Anna El-Khashem als eine Chorführerin. Da wächst was Erstklassiges heran!“

    Anna El-Khashem singt in Romeo Castelluccis „Don Giovanni“

    Fünf Jahre später kann nicht behauptet werden, dass hier auch nur ein Deut übertrieben worden wäre. Denn Anna El-Khashem, die 1996 in St. Petersburg mit russisch-libanesischen Wurzeln geborene Sopranistin, mittlerweile in Augsburg mit Wohnsitz verheiratet, debütiert in diesem Sommer bei den Salzburger Festspielen, diesem größten und anspruchvollsten Sommerfestival Europas. Dort singt – wie in Bayreuth – gewiss nicht jede und jeder. Anna El-Khashem tritt auf in Mozarts „Don Giovanni“ als Zerlina. Am 28. Juli ist die Premiere der Neueinstudierung; dann folgen fünf weitere Vorstellungen der Romeo-Castellucci-Inszenierung, dirigiert von Teodor Currentzis.

    Dass nun Salzburg und Mozarts Zerlina im Terminkalender von Anna El-Khashem stehen, kommt natürlich nicht von ungefähr – auch wenn sie selbst erklärt, gar nicht genau zu wissen, wer sie anfragte: „Das ging über meine New Yorker Künstleragentur, die hat das vermittelt“. (Dabei ist es ganz und gar nicht uninteressant, wen diese Künstleragentur – Zemsky/Green ihr Name – noch betreut. Zum Beispiel Anja Harteros, Charles Castronovo, Jonas Kaufmann. Auch keine schlechten Sänger vor dem Herrn.) Jedenfalls hat Anna El-Khashem gerade als Mozart-Sopranistin jede Menge Meriten an Brennpunkten des Musiktheaters vorzuweisen: In Paris etwa sang sie an der Oper die Servilia aus dem „Titus“, die Susanna („Figaros Hochzeit“) und auch schon die Zerlina. Und für 2025 ist sie als Ilia („Idomeneo“) in Amsterdam und als Susanna in Dresden gebucht. Auch am Opernhaus Zürich war sie schon wiederholt verpflichtet. Alles keine Ferner-liefen-Adressen.

    Mozart weckte Anna El-Khashems Liebe zur Musik

    Da stellt sich automatisch die Frage, ob sie sich nicht recht eigentlich bei einem lustigen Knaben, der vor 231 bereits Jahren verstarb, öfters mal bedanken müsste, bei Mozart… El-Khashem, telefonisch aus Salzburg, wo die Proben begonnen haben: „Ja, auf jeden Fall habe ich ihm einiges zu verdanken, auch, dass er in mir ganz allgemein diese große Liebe zur Musik geweckt hat. Als ich noch klein war, war seine Musik der Hauptgrund dafür, dass ich meinen Beruf ergreifen wollte. Dazu kam Cecilia Bartoli auf CD, die mich wahnsinnig faszinierte und die ich als Fünf- oder Sechsjährige versuchte zu imitieren.“ 

    Und dann gibt es zwischen Mozart und El-Khashem noch ein Band: 2018 gewann sie beim internationalen Mozartwettbewerb in Salzburg den 1. Preis und noch einen Sonderpreis dazu. Sie hat also bereits schon einmal glänzend in der Höhle des Löwen bestanden; mit Mozart nimmt man’s in Salzburg ja sehr genau… Während sie nun aber sechs Jahre später im Haus für Mozart von Don Giovanni angebaggert wird, übt sich ihr Mann Johannes Kammler, Sohn des ehemaligen Domkapellmeisters und Domsingknabenchor-Gründers Reinhard Kammler, auf der Bregenzer Seebühne erst in Strenge, dann in Milde. Nämlich als Fürst Ottokar in Webers „Freischütz“. Wird man sich da auch mal sehen im Sommer, vielleicht auf halbem Weg in Innsbruck? El-Khashem: „Nein, da sind wir flexibel. Wer jeweils Zeit hat, der fährt zum anderen. Sollte ich Zeit haben, fahre ich nach Bregenz, wenn er Zeit hat, kommt er nach Salzburg.“

    Im nächsten Jahr tritt El-Kashem gemeinsam mit ihrem Mann Johannes Kammler auf

    Unabhängig davon aber ist der nächste gemeinsame berufliche Auftritt fixiert. Am 26. Oktober singen die zwei im Münchner Prinzregentheater in Gabriel Faures Requiem, op. 48. Peter Dijkstra dirigiert das Münchner Rundfunkorchester und den Chor des Bayerischen Rundfunks.

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