Oh wie schön muss das Leben als Tochter sein, wenn Papa die sieben Weltmeere regiert. Korallen, Schiffwracks und versunkene Schätze, durch diese Welt schwimmen die Meerjungfrau-Töchter des großen Meereskönigs. Klingt romantisch? Diese drei Prinzessinnen kann das nicht beeindrucken, sie fläzen und faulenzen: „Wir sind kleine Nixen. Wir tun am liebsten nix.“ Drei Nixen mit Wuschelmähne, im Glitzerdress bis zur Flosse. Die vierte Schwester fehlt aber, sie langweilt das brave Leben und sucht das Abenteuer. Frischluft! Leben an Land! Sie schwebt immer höher, hinauf zur Oberfläche. Und schwimmt dabei am Faden. Für ihre neue Inszenierung hat sich die Augsburger Puppenkiste ein klassisches Märchen herausgefischt und neu erzählt: „Die Kleine Meerjungfrau – frei nach Fontane“ hat jetzt Premiere gefeiert. Jessica Marschall, aus der Puppenkiste-Familie um Theaterchef Klaus Marschall, feiert mit dem Stück ihr Regiedebüt am Haus. Sie baut ganz auf die Tradition und Charme der Puppenkiste, findet aber trotzdem eine neue, frische Wendung. Das jüngste Publikum staunt, lacht, applaudiert, strahlt – und das ältere auch.
Theaterkritik
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