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Appell an den Bezirk: Hausverbot für Direktor Herzog aufheben!

Kloster Irsee

Schwabenakademie: Appell für Tagungs-Teilnahme des hinausgeworfenen Direktors

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    Das bei Kaufbeuren gelegene Kloster Irsee ist Sitz der Schwabenakademie.
    Das bei Kaufbeuren gelegene Kloster Irsee ist Sitz der Schwabenakademie. Foto: Mathias Wild

    Das Unverständnis über den durch den Bezirk Schwaben erfolgten Hinauswurf des Direktors der Schwabenakademie, Markwart Herzog, hält an. Mit Folgen für das laufende Programm der im Kloster Irsee residierenden Akademie. Nicht nur, dass eine Reihe von Dozenten, Referenten und sonstigen Teilnehmern von Akademie-Veranstaltungen über Herzogs Freistellung und das über ihn verhängte Hausverbot den Kopf schütteln. Jim Tobias, Vorstand des Nürnberger Instituts für NS-Forschung und jüdische Geschichte des 20. Jahrhunderts, hat im Zusammenhang mit den Ereignissen auch seine Teilnahme an einer Tagung in Irsee abgesagt.

    In der für den 26. und 27. September terminierten Tagung zur Geschichte und Kultur der Juden in Schwaben – in ihrer 36. Ausgabe ist sie den jüdischen Frauen in Schwaben gewidmet – hätte Jim Tobias den Abschlussvortrag halten sollen. Wie Tobias in einem Schreiben mitteilt, habe er jedoch „mit Entsetzen und Empörung“ von dem „skandalösen Rauswurf“ des Direktors erfahren. Herzog, so Tobias, habe die Einrichtung im Laufe seiner Tätigkeit zu einer „bedeutenden und vielbeachteten Bildungsstätte gemacht“, gerade auch durch die Vermittlung der jüdischen Geschichte und Kultur. Deshalb werde er, Tobias, nicht in Irsee referieren.

    Ein abgesagtes Yoga-Festival als Stein des Anstoßes

    Markwart Herzog war drei Wochen vor seinem Eintritt in den Ruhestand Ende September durch den schwäbischen Bezirkstagspräsidenten Martin Sailer von seiner Arbeit freigestellt worden und hatte Hausverbot erhalten. Zur Begründung wurde angeführt, Herzog habe ein Yoga-Festival abgesagt, wodurch der maßgeblich vom Bezirk getragenen Schwabenakademie erheblicher finanzieller Schaden entstanden sei. Herzog bestreitet das.

    Bei den Tagungen zur jüdischen Geschichte trat die Schwabenakademie zusammen mit der Bezirksheimatpflege stets als Veranstalter auf. Herzog hätte denn auch am 26. September zur Eröffnung sprechen sollen, was ihm durch das Hausverbot jedoch verwehrt ist. Eine der Tagungs-Referentinnen, Angela Bachmair, hat deshalb einen Brief an den Bezirkstagspräsidenten verfasst, worin auch sie die Verdienste Herzogs für die Schwabenakademie hervorhebt. Um auch bei der nun anstehenden Tagung – es ist die letzte in der Konzeption durch Peter Fassl, dem Begründer dieser Reihe – „intensiv“ diskutieren zu können, appelliert die Referentin an den Bezirkstagspräsidenten, das Hausverbot aufzuhaben, damit die Tagung noch einmal gemeinsam mit dem „langjährigen Veranstalter“ Herzog durchgeführt werden könne.

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