Auf ihrem Anrufbeantworter knarzte eine Stimme, sie solle aufhören damit. Aufhören, Veranstaltungen zu organisieren, die an den jüdischen Widerstand gegen den Nationalsozialismus erinnern. So berichtet es eine Teilnehmerin, die im Jüdischen Museum in Augsburg kürzlich an einem Argumentationstraining gegen antisemitische Sprache teilgenommen hat. Sie ist Jüdin und möchte ihren Namen nicht in der Zeitung lesen. Die weiteren vier Teilnehmenden auch nicht. Eine andere Frau, etwa Mitte 20, sagt, ihr Vater sei jüdisch und habe große Angst, als Jude identifiziert zu werden. Deshalb äußere er sich immer wieder selbst antisemitisch. Nicht alle Teilnehmenden haben jüdische Wurzeln oder waren schon von Antisemitismus betroffen. Dennoch möchten sie erfahren, was sie antisemitischen Aussagen entgegensetzen können.
Antisemitismus