Jetzt sind die Nominierungen für den Oscar verkündet - und Fans des Films "Barbie" sind entsetzt. Ken darf strahlen, Barbie nicht? Will heißen: Ryan Gosling ist für seine Nebenrolle als Puppen-Adonis nominiert, Margot Robbie für ihre Hauptrolle aber nicht? Was soll das, geht es in dem Film nicht um Emanzipation? Und warum haben sie die geliebte „Barbie“-Regisseurin Greta Gerwig übergangen, in der Kategorie „Beste Regie“? Der Oscar hat seine eigenen Gesetze. Wir erklären, wie die goldenen Männlein vergeben werden.
10.500 Mitglieder zählt die Academy Of Motion Picture Arts And Sciences
Die "Academy Of Motion Picture Arts And Sciences" vergibt jährlich die Oscars. Sie zählt circa 10.500 Mitglieder, davon 9500 stimmberechtigte. Neues Mitglied mit Stimmrecht kann nur werden, wer schon einen Oscar gewonnen hat oder nominiert wurde – oder von zwei Academy-Mitglieder vorgeschlagen wird. Zu diesem Kreis zählen Jungstars wie die Sängerin Billie Eilish genauso wie Größen wie Tom Hanks. Auch Künstler aus Deutschland sind dabei, wie die Schauspielerin Diane Kruger, Regie-Star Fatih Akin und Special-Effects-Experte Gerd Nefzer. In 18 Kategorien sortiert die Academy ihre Mitglieder: Produzenten, Schauspieler, Maskenbildner, Komponisten. Und diese Mitglieder entscheiden zunächst, wer in ihrem eigenen Fach nominiert wird. Nur über die Nominierungen für „Bester Film“ und „Bester fremdsprachiger Film“ entscheiden alle Stimmberechtigten mit.
So bestimmt die Oscar-Academy den besten Film des Jahres
In fast allen 24 Kategorien gewinnt am Ende, wer die meisten Stimmen erhält. Jedes Mitglied darf dann in jeder Kategorie votieren. Dabei gehört es zu den Regeln des Anstands, dass Juroren die Filme auch gesehen haben sollten, für die sie stimmen. Beim besten Film wird es aber kompliziert: Die Mitglieder erstellen ihre persönliche Bestenliste der nominierten Filme. Ein Film gewinnt, wenn 50 Prozent der Juroren ihn auf Platz eins setzen. Sonst berechnet die Firma Price Waterhouse Coopers, zuständig für Stimm-Auszählung, welcher Film den größten Zuspruch hat.
Nach großer Rassismus- und Sexismus-Kritik hat die Academy einen Wandel angekündigt, mehr Frauen und „People of Color“ sollen ihr beitreten.