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Wonder Woman: Kritik zu Wonder Woman 1984 auf Sky: Manchmal blutet das Herz

Wonder Woman

Kritik zu Wonder Woman 1984 auf Sky: Manchmal blutet das Herz

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    Gal Gadot ist wieder als Wonder Woman zu sehen, jetzt im Jahr 1984.
    Gal Gadot ist wieder als Wonder Woman zu sehen, jetzt im Jahr 1984. Foto: Warner Bros. Pictures & © DC Comics

    Als Patty Jenkins „Wonder Woman“ 2017 die Kinokassen stürmte, war es endlich vorbei mit der männlichen Alleinherrschaft im Superhelden-Genre. Bereits in den Nuller-Jahren hatte es ein paar halbherzige Versuche gegeben, weibliche Hauptfiguren auf dem Gebiet der Comic-Verfilmungen zu etablieren. Aber „Catwoman“ (2004) mit Halle Berry und „Elektra“ (2005) mit Jennifer Garner floppten auf epische Weise. Das (vorwiegend männliche) Publikum sei noch nicht reif für eine Superheldin, hieß es damals. Dabei war es offensichtlich, dass in die Pilotprojekte weitaus weniger Geld, Technik und kreative Ressourcen investiert wurden, als es bei Bat-Super-Spider-Man üblich war.

    Über zehn Jahre später trat „Wonder Woman“ mit einem Einspielergebnis von 882 Millionen Dollar dann den Gegenbeweis an und setze auch die Konkurrenz unter Druck (die Kritik von damals steht hier). Das männerdominierte „Marvel Cinematic Universe“ bekam 2019 mit „Captain Marvel“ seine erste weibliche Zentralfigur, die über eine Milliarde Dollar in die Konzernkasse spülte. Mit „Black Widow“ hat nun ebenfalls Scarlett Johansson ihren eigenen Franchise-Ableger, der sich allerdings noch in der Corona-Warteschleife befindet.

    Dort schwebte auch das Sequel „Wonder Woman 1984“ über ein Jahr, bis das Haus Warner Brothers kurz vor Weihnachten eine Ankündigung machte, die in der Filmbranche als Erdrutsch eingeordnet wurde: „Wonder Woman 1984“ und alle weiteren aktuellen Produktionen des Studios sollten zeitgleich in den wenigen geöffneten US-Kinos und auf der neu gegründeten Streaming-Plattform „HBO Max“ veröffentlicht werden.

    "Wonder Woman 1984" läuft in Deutschland auf Sky

    Ein Schlag in die Magengrube für Kinobesitzer, die gerade in der Pandemiekrise auf solche Blockbuster angewiesen sind. Noch im Sommer hatte das Studio mit „Tenet“ auf Drängen des Regisseurs Christopher Nolan durch einem alleinigen Kinostart die kriselnde Branche unterstützt und musste sich mit einem mäßigen Erlös von 363 Millionen Dollar zufrieden geben.

    Um nervöse Anleger zu beruhigen, folgt nun auch Warner der Strategie des Konkurrenten Disney, der seit März letzten Jahres den konzerneigenen Content erfolgreich mit einem eigenen Streaming-Dienst vermarktet. Da es HBO-Max in Deutschland noch nicht gibt, hofften hiesige Kinobetreiber noch.

    Aber nun stellt Lizenz-Partner Sky noch vor einem eventuellen Kinostart „Wonder Woman 1984“ ab 18. Februar auf seiner Plattform bereit. Schon in den ersten zehn Filmminuten vor dem Bildschirm blutet dem Cineasten das Herz. Die Rückblende am Anfang reist zurück in die Kindheit der späteren Wonder Woman auf die Amazonen-Insel Themyscira, wo die zwölfjährige Diane an einem halsbrecherischen Sportkampf teilnimmt. Die Kamera rast in einer furiosen Fahrt durch das gefüllte Stadion, durch das sich das Mädchen mit bester Parkour-Akrobatik kämpft, stürzt sich mit ihr die Klippe hinab ins Meer, an dessen Strand sie sich auf ein Pferd schwingt und im rasenden Galopp durch den sattgrünen Wald davon reitet.

    Gal Gadot alias Wonder Woman wünscht sich ihren Geliebten zurück

    Solche Szenenvoller kinetischer Energie und dynamischer Kameraarbeit schreien förmlich nach der großen Leinwand. Nach der grandiosen Eröffnungssequenz, in der Diana auf die harte Tour lernt, dass aus Lug und Betrug nie persönliche Größe erwachsen kann, katapultiert sich der Film ins Jahr 1984.

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    Im Washingtoner Smithsonian-Museum arbeitet Diana (Gal Gadot) zusammen mit der etwas verhuschten Kollegin Barbara (Kristen Wiig) als Archäologin und widmet sich in ihrer Freizeit der Verbrechensbekämpfung. Ein Kristall mit lateinischer Inschrift, die sofortige Wunscherfüllung verspricht, landet zur Untersuchung im Museum und setzt die sich überstürzenden Ereignisse in Gang. Diana kann der Versuchung nicht widerstehen und wünscht sich ihren geliebten Flugpiloten Steve (Chris Pine) zurück, der am Ende des letzten Films im Ersten Weltkrieg sein Leben lassen musste.

    Während Barbara so übernatürlich schön und kraftvoll wie ihre Kollegin sein möchte, bemächtigt sich der windige Ölunternehmer Maxwell (Pedro Pascal) des Steins und wünscht sich selbst der oberste Wunscherfüller zu werden. Denn er weiß, jeder Wunsch hat seinen Preis und macht ihn stärker. Der Angestellte will einen Porsche, der Präsident im Weißen Haus mehr Atomraketen und schließlich sollen per Satellit die Wünsche der Menschen in der ganzen Welt übertragen werden, um Maxwells Macht ins Unermessliche zu steigern. Auch Dianas übernatürliche Kräfte beginnen nach der Wiederkehr ihres Geliebten zu schwinden. Sie müsste den eigenen, sehnlichsten Wunsch rückgängig machen, um dem Bösewicht wieder machtvoll entgegentreten zu können.

    Kritik zu "Wonder Woman 1984": Ein stimmiges Bild für die Wirkungsmechanismen des Populismus

    Auch wenn die Handlung mit liebevollem Zeitkolorit und scheußlicher Kostümierung in den 1980er Jahren angesiedelt wurde, ist der metaphorische Kern unübersehbar mit der Trump-Ära verbunden. Der machtgierige Antagonist, der den Menschen die Erfüllung egoistischer Sehnsüchte verspricht und sie im Gegenzug ihrer persönlichen Kräfte beraubt, ist ein stimmiges Bild für die Wirkungsmechanismen des Populismus.

    Auch das Mantra des Films, dass aus Lüge keine wahre Größe erwachsen kann, lässt sich mühelos auf den ehemaligen US-Präsidenten anwenden. Mit ihrem leuchtenden „Lasso der Wahrheit“ zieht Diana gegen einen globalen Narzissmus-GAU ins Feld. Gal Gadot verleiht ihrer Heldin, die sich, wo sie geht und steht, mit sexistischen Avancen konfrontiert sieht, erneut eine tiefenentspannte Würde und Kampfkraft.

    Dadurch unterscheidet sich ihre Diana deutlich von den selbstverliebten männlichen Kollegen im Superhelden-Universum - auch wenn „Wonder Woman 1984“ nicht die Strahlkraft des Vorgängerfilms entwickeln will, der die Geschlechterklischees mit spielerischer Souveränität unterminierte und gleichzeitig auf die Überwältigungseffekte der großen Kinoleinwand bauen konnte.

    "Wonder Woman 1984" läuft ab 18. Februar in Deutschland auf Sky

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