Bastien (Teilo Azaïs) gibt sich alle Mühe, die Zusammensetzung seiner Patchwork-Familie zu erklären. Dank seiner lebensfrohen Mutter Sophie (Julie Gayet) und ihrer diversen Ehemänner hat er sechs Halbgeschwister und es gibt acht Erwachsene, die allesamt über sein Leben mitbestimmen. Die Kinderschar, die sich untereinander liebend zugetan ist, pendelt zwischen den verschiedenen Haushalten hin und her.
Bastien hat schon zu viele Beziehungen zerbrechen sehen, um an die große Liebe zu glauben. Zwar gibt es da diese tolle, neue Mitschülerin. Aber sie soll sich besser nicht neben ihn setzen, weil am Ende immer Gefühle verletzt werden.
Die Schule ist auch der Ort, der Bastien zu einer genialen Idee inspiriert. Warum müssen die Schüler eigentlich nach jeder Stunde umziehen? Warum nicht die Lehrer? Und ist dieses einfache Prinzip nicht auch in einer Großfamilie praktikabel? Bastien und seine Geschwister quartieren sich heimlich in der großen Wohnung einer verstorbenen Großmutter ein und spiegeln ihrem jeweiligen Elternpaar vor, sich gerade bei den anderen Verwandten aufzuhalten.
"Wohne lieber ungewöhnlich" zeigt Patchwork in Reinkultur
Natürlich fliegt das chaotische Kinderparadies trotz des Geflechts an Ausreden auf. Erwachsene und Kids finden sich am Verhandlungstisch wieder, wo das neue Konzept – die Eltern kümmern sich abwechselnd um die komplette Rasselbande – diskutiert wird. Die Eltern, gefangen in ihren Leben voller Verpflichtungen, sind skeptisch.
„Wohne lieber ungewöhnlich“ ist ein warmherziger Film voller lustiger Einfälle, der authentisch und weit weniger überdreht daher kommt, als man vermuten mag. Alles könnte sich genau so ereignen, wie es Regisseur Gabriel Julien-Laferrière in seiner tollen Komödie beschreibt. Die Kinderdarsteller lassen ihre erwachsenen Kollegen übrigens ziemlich alt aussehen.
Wertung: 4 von 5 Sternen