Startseite
Icon Pfeil nach unten
Kultur
Icon Pfeil nach unten

When To Invade Next: "When To Invade Next": Welche Länder die USA nun erobern sollte

When To Invade Next

"When To Invade Next": Welche Länder die USA nun erobern sollte

    • |
    Der Dokumentarfilmer Michael Moore begibt sich in "When To Invade Next" auf einen Streifzug durch Europa. (Archiv)
    Der Dokumentarfilmer Michael Moore begibt sich in "When To Invade Next" auf einen Streifzug durch Europa. (Archiv) Foto:  Paul Buck, dpa

    Die Lage ist verzweifelt: Seit Korea hat die USA keinen ihrer Kriege mehr gewinnen können. So rufen die Chefs von Army, Luftwaffe und Marine den bekannten Dokumentarfilmer und Regime-Kritiker Michael Moore zu Hilfe. Und er liefert: Eine Liste mit Ländern, die demnächst erobert werden sollen, samt der Sachen, die man traditionellerweise dort mitgehen lässt. Äußerst humorvoll hält Moore seiner „großen Nation“ einen Spiegel vor und zeigt bei seiner übereilten Weltreise, was in Sachen Arbeiter- und Bürgerrechte der Standard sein sollte.

    Ideen von Michael Moore sind verblüffend einfach

    Wie immer beim großen Polit-Clown Michael Moore („Fahrenheit 9/11“, „Bowling for Columbine“, „Roger & Me“) sind Idee und Lösung verblüffend einfach: Da reist er mit der US-amerikanischen Nationalflagge durch Europa, okkupiert mit flapsigem Pathos ganze Nationen und eignet sich für die USA Dinge wie bezahlten Urlaub, Arbeiternehmermitbestimmung, Sexualkunde-Unterricht, besseres Bildungs-, Gesundheits- und Strafsystem an. Und richtig komisch ist es zudem, wie Moore mit seinen naiven Fragen, den persönlichen Reaktionen und einer flotten Montage beispielsweise herausfindet, weshalb italienische Paare immer so aussähen, „als ob sie gerade Sex gehabt hätten“. Es sind die für US-Amerikaner unglaubliche Anzahl von Urlaubstagen sowie die selbst von Deutschen kritisch beäugten langen Mittagspausen.

    Wie immer sind Moores Argumente sehr pointiert und in ihrer Verkürzung leicht angreifbar. Die Ideen dahinter bleiben trotzdem eindrucksvoll. Mit weniger Filmzitaten oder Animationen als früher, ist er immer noch witzig. Auch den Wechsel zur Betroffenheit bekommt er sicher hin. Das ist lehrreich und macht viel Spaß. Dabei vergisst man glatt, dass man sich hier von einem der letzten linken Filmemacher überhaupt unterhalten lässt. Bewertung: 4 von 5 Sterne

    Filmstart in Augsburg, Ingolstadt, Penzing.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden