Stille Nacht, heilige Nacht. Mit Inbrunst singen wir das Lied unter dem Lichterbaum und in der Christmette. Eigentlich ist erst Weihnachten, wenn der holde Knabe im lockigen Haar süß aus seinem göttlichen Mund lacht. Ja, es darf so wunderlich, altbacken und rührselig sein. Es muss sogar so sein. Am Heiligen Abend ist eine heimliche Regie am Werk, die getreu das vollzieht, was alle Jahre wieder gefeiert werden will. Die Seele verlangt nach der verlässlichen Regelmäßigkeit. Mit dem Weihnachtsfest sind wir Deutsche nahezu ausnahmslos konservativ. Es ist uns buchstäblich heilig.