Ein Zauber wohnt dem Titel inne: Doktor zu sein hebt aus der Masse hervor. Der akademische Grad weist den zielstrebigen Menschen aus. Man hat etwas geleistet, man ist drangeblieben, man hat Entbehrungen ertragen, um das große Ziel zu erreichen. Wie jäh muss dann der Sturz aus dem Olymp empfunden werden. Der Doktortitel aberkannt, weil des Betrugs überführt. „Das ist schon eine ziemliche Blamage“, sagt Bernd Oberdorfer. Der Professor für evangelische systematische Theologie an der Universität Augsburg ist nicht nur seit Jahren Vorsitzender des Promotionsausschusses seiner Fakultät, sondern auch Ombudsmann für Verdachtsfälle von wissenschaftlichem Fehlverhalten.
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