Die weiße Seite auf dem Bildschirm des Rechners. Immer wieder sitzt die erfolgreiche Pariser Schriftstellerin Delphine (Emmanuelle Seig-ner) davor, aber das Blatt bleibt leer. Seit ihr Roman über die Mutter zu einem Bestseller wurde. Seitdem kommen auch die anonymen Drohbriefe angeblich im Namen ihrer Mutter, die Delphine beleidigen und ihr vorwerfen, eine wahre Familiengeschichte ausgebeutet zu haben.
Bei einer Signierstunde trifft die unsichere Autorin auf Elle (Eva Green). Cool gestylt und kalt selbst im Lächeln schleicht sich diese Ghostwriterin für Berühmtheiten in Delphines Leben. Denn die Kinder sind aus dem Haus und ihr Mann, ein berühmter Literatur-Kritiker, muss gerade wieder T.C. Boyle und Ian McEwan interviewen.
Dankbar lässt die erschöpfte Literatin die neue Freundin in die Wohnung einziehen und gibt sogar ihr Computer-Passwort preis. Dafür wird die mysteriöse Frau Delphine immer ähnlicher. So weit, dass sie sogar Lesungen an Schulen als Double übernehmen will. Indes machen die Pillen die müde Autorin nicht wirklich fitter.
"Nach einer wahren Begebenheit": Psychothriller von Roman Polanski
Zum Glück ist die gefährliche Freundin, die gerade schon rausgeworfen wurde, wieder nicht weit und darf sich weiter kümmern. Um ihre Schreibaufträge in Ruhe angehen können, fahren sie zu einem abgelegenen Ferienhaus, in dem Elle leckeren Tee kocht und es Delphine immer schlechter geht ...
Der neue Film „Nach einer wahren Geschichte“ von Roman Polanski nach einem Roman von Delphine de Vigan drängt sich überdeutlich als Psychothriller auf. Elles Gesicht wird in den Reflexionen eines Glases in mehrere Facetten gebrochen: Diese Frau soll gefährlich wirken. Dass dann Elles Erzählungen aus der Vergangenheit mit dramatischen Ereignissen, einer virtuellen Freundin und sogar Leichen gepflastert sind, wirkt recht albern.
Wertung: 2 von 5 Sternen