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Thurn-und-Taxis-Festival beginnt mit Unwetter

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Thurn-und-Taxis-Festival beginnt mit Unwetter

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    Thurn-und-Taxis-Festival beginnt mit Unwetter
    Thurn-und-Taxis-Festival beginnt mit Unwetter Foto: DPA

    Ähnlich wie im Vorjahr vertrieben wolkenbruchartige Regenfälle die Besucher in Scharen aus der fürstlichen Schlossanlage St. Emmeram in Regensburg.

    Zuvor hatten vier echte Kamele und etliche Dutzend Darsteller in opulenten Kostümen das Publikum ins historische Ägypten entführt. Mit etwa 250 Mitwirkenden brachte die Staatsoper Breslau eine monumentale "Aida"-Inszenierung auf die Freilichtbühne im Innenhof des Schlosses. Die bislang größte Opernproduktion bei dem seit 2003 veranstalteten Festival wurde von den Solisten, dem Chor und dem Ballett des auf Open-Air-Aufführungen spezialisierten polnischen Opernhauses aufgeführt. Die Schlossfassade gab dabei in Verbindung mit dem aus altägyptischen Skulpturen bestehenden Bühnenbild eine imposante Kulisse ab.

    Während der ersten beiden Akte von Giuseppe Verdis Klassiker blieb es zunächst überwiegend trocken. Hausherrin Gloria von Thurn und Taxis sagte, dass sie extra eine "Pilgerreise" gemacht habe, damit nicht die angekündigten Unwetter kommen. Allerdings fing es nach der Pause dann trotzdem an, heftig zu regnen spülte "Aida" geradezu hinweg.

    Veranstalter Reinhard Söll versuchte mit einer auf nur zehn Minuten verkürzten Pause zusätzlich, dem Wettergott ein Schnippchen zu schlagen. Jede trockene Minute sollte dem Musikgenuss dienen, fand er. Doch letztlich behielten die Meteorologen mit ihren Prognosen Recht. Zunächst sah es noch nach einem warmen Sommerregen aus, als es zu Beginn des dritten Aktes zu tröpfeln begann. Das Publikum holte recht gelassen die Regencapes heraus, die meisten Opernfans blieben sitzen.

    Glorias Sohn Albert II. gehörte hingegen zu den ersten, die die Flucht aus dem Innenhof des Schlosses St. Emmeram ergriffen. Eine viertel Stunde später wurde aus dem Regen ein ausgewachsener Wolkenbruch. Die Menschen strömten zu Hunderten zu den Ausgängen, einige versuchten, in den Durchgängen etwas Schutz zu finden, andere spurteten durch meterlange, knöcheltiefe Pfützen.

    Viele Besucher fühlten sich an die Premiere 2008 erinnert, die in einer ähnlichen Wasserschlacht endete. Damals konnten die Menschen nur wenige Minuten die "Carmen"-Aufführung der Staatsoper Breslau genießen, ehe der Regen herabprasselte. Und diesmal fiel nun erneut eine Inszenierung des polnischen Opernhauses ins Wasser.

    Auch wenn die Breslauer Künstler Wetterkapriolen gewohnt sind - schließlich sind sie auf Freilichttheater spezialisiert - flüchteten sie in den hinteren Teil der Bühne, wo der Regen dank des Daches nicht so hineinpeitschen konnte. Bühnentechniker versuchten unterdessen, die prächtigen Kulissen vor dem Schlimmsten zu bewahren. Wenige Sekunden später musste Giuseppe Verdis Klassiker jedoch unterbrochen werden.

    Bis dahin hatte die Staatsoper mit rund 250 Mitwirkenden, einem opulenten altägyptischen Bühnenbild mit Sphinxen und prächtigen, goldbestückten Kostümen einen glanzvollen Abend geboten. Gloria von Thurn und Taxis nahm im Dirndl in der ersten Reihe Platz, ihre drei Kinder an der Seite. Dann folgten spektakuläre "Aida"-Massenszenen mit Dutzenden Darstellern auf der Bühne.

    Insgesamt werden in diesem Jahr wieder rund 30 000 Besucher bei den Konzerten erwartet, die Festspiele dauern bis zum kommenden Sonntag (26. Juli). Gloria will wie in den früheren Jahren wieder eine kleine Bühnenrolle übernehmen. In diesem Jahr hat sich die 49-Jährige für die strenge Sozialarbeiterin Frau Prysselius entschieden, die Pippi Langstrumpf gerne in ein Kinderheim stecken würde. Astrid Lindgrens Jugendbuchklassiker wird an diesem Sonntagvormittag vom Mecklenburgischen Landestheater Parchim als Kinderaufführung gezeigt.

    Weitere Stars der Schlossfestspiele werden Musical-Sängerin Anna Maria Kaufmann und ihr Namensvetter Tenor Jonas Kaufmann sein. Der Geiger David Garrett, der ebenso in der Klassik wie in der Rock- und Pop-Musik zu Hause ist, ist im dritten Jahr in Folge mit seiner Band in Regensburg dabei, und kommt dabei offensichtlich bestens an - Garretts Konzert war als erstes ausverkauft.

    Abba- und Musical-Fans sollen bei der Londoner Show "Abba Mania" auf ihre Kosten kommen. Zum Abschluss des Festivals erwartet das Publikum dann feinstes französisches Varieté: Die Sängerin Patricia Kaas wird ihr neues Programm "Kabaret" präsentieren.

    www.odeon-concerte.de

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