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Schlagersänger: Ein Sonnyboy des deutschen Schlagers: Gus Backus ist tot

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Ein Sonnyboy des deutschen Schlagers: Gus Backus ist tot

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    Gus Backus ist tot.
    Gus Backus ist tot. Foto: Soeren Stache, dpa

    Sein Leben hätte ein Groschenroman-Autor nicht besser beschreiben können. Es schwankte zwischen Glück und Pech in den 60er Jahren, Arbeit auf Ölfeldern in seiner Heimat USA und Comeback-Versuchen zurück in Deutschland. Der Schlagersänger Gus Backus, der schon länger krank war, ist jetzt in Germering (Kreis Fürstenfeldbruck) im Alter von 81 Jahren gestorben. Das bestätigte der Country-Sänger Jeffrey Backus, einer seiner Söhne. Immerhin war der Stimmungskanone („Mein Schimmel wartet im Himmel auf mich“) privates Glück beschieden, als er seine zweite Ehefrau Heidelore noch einmal heiratete.

    Gus Backus ist tot: Von Amerika nach Deutschland

    Viele seiner Fans hatten bereits geglaubt, dass ihr Idol 1973 gestorben war. Ein Gerücht. Der am 12. September 1937 auf Long Island im Staat New York geborene Hobbymusiker stieg 1957 bei der Vokalgruppe Del-Vikings ein, die mit „Come Go With Me“ einen Riesenhit hatte. Wenig später wurde der GI nach Wiesbaden verlegt. Sein Glück: Amerikanische Interpreten wie Peggy March oder Bill Ramsey kamen gut an in Germany. Die Western-Welle tat ihr Übriges.

    Dass Backus’ „Da sprach der alte Häuptling“ die Charts eroberte, war eine Fehlkalkulation. Um dem ebenfalls in Deutschland stationierten Elvis Presley und dessen „Wooden Heart“ („Muss i denn zum Städtele hinaus“) zuvorzukommen, brachte der Produzent Backus’ Version des „ Städtele“ als A-Seite auf den Markt, den „Häuptling“ auf der B-Seite. Der Rest ist Schlager-, Faschings- und Wirtschaftswundergeschichte – so wie „Tolle Tanten“ im Kino, „No Bier, no Wein, no Schnaps“, „Sauerkraut-Polka“ – Backus war das Gemüse verhasst – und „Bohnen in die Ohr’n“. Später blieb er mit Hans Moser in Wiener Heurigenlokalen hocken, zu den Klängen von „I bin a stiller Zecher“ etwa. Ach ja, wer keine Schlager von Gus Backus mag, kann sich ja Bohnen in die Ohr’n stecken.

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