Der Vertrag laufe bis 2014. Schirmer ist seit 2006 künstlerischer Leiter des Münchner Rundfunkorchesters. Er stand bereits mehrfach in der Leipziger Oper am Pult. Die Stelle des Generalmusikdirektors war seit Mai 2008 vakant, nachdem Riccardo Chailly das Amt abgegeben hatte.
Am Nachmittag wollte Schirmer auf einer Pressekonferenz seine Pläne präsentieren. Schon in wenigen Tagen steht er dort wieder am Dirigentenpult: zu Ostern im "Parsifal". Als erste Produktion in der kommenden Spielzeit will er den Angaben der Oper zufolge Wagners "Lohengrin" in der Inszenierung von Peter Konwitschny leiten. In einem Interview mit MDR Figaro sagte Schirmer am Mittwoch, er habe auch Lust, Wagners "Ring des Nibelungen" nach Leipzig zu holen. "Natürlich gehört ein "Ring" nach Leipzig", sagte er.
Mit Ulf Schirmer erhält die Leipziger Oper einen Generalmusikdirektor, der schon früh Führungsaufgaben übernahm. Als 29-Jähriger war er Generalmusikdirektor in Wiesbaden - einer der jüngsten Deutschlands. Weitere Stationen führten den Norddeutschen als Assistenten von Lorin Maazel an die Wiener Staatsoper, als Chefdirigenten ans dänische Radio-Symphonie-Orchester und zuletzt ans Münchner Rundfunkorchester - als künstlerischer Leiter.
Der fleißige Hanseat tritt zudem in aller Welt auf: An der Grazer Oper etwa dirigierte er Wagners "Ring des Nibelungen", an der Berliner Oper und der Mailänder Scala Richard Strauss' "Salome". Er gastiert regelmäßig bei den Bregenzer und Salzburger Festspielen sowie an der Staatsoper Wien, der Grazer Oper, der Pariser Bastille, der Mailänder Scala, der Deutschen Oper Berlin und der Oper Leipzig. Für seine Plattenaufnahme von Carl Nielsons Oper "Maskerade" wurde er im Jahr 2000 für zwei Grammys nominiert.
Schirmer wurde 1959 in Eschenhausen bei Bremen geboren und studierte an der Musikhochschule in Hamburg bei dem Komponisten György Ligeti und den Dirigenten Horst Stein und Christoph von Dohnányi. Heute lehrt er dort selbst als Professor Musikalische Analyse und Musikdramaturgie.
In seinen Konzerten erklingen oft Bruckner, Mahler, Beethoven und Mozart. Seine Vorliebe gilt Werken von Komponisten aus der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts, etwa John Cage, Morton Feldman und György Ligeti.
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