Ab Januar 2011 wird die Sammlung auf der Museumsinsel wieder öffentlich zu sehen sein - erstmals nach fast 70 Jahren. Es war eines der größten internationalen Restaurierungsprojekte der vergangenen Jahrzehnte, wie der Kurator Lutz Martin im Gespräch mit der Nachrichtenagentur dpa erläuterte. Das Besondere: Die Figuren aus Basalt, darunter Löwen, Greife und Götterfiguren, wurden in Handarbeit rekonstruiert, nicht mit Computerprogrammen.
"Troja und Schliemann kennt jeder, aber Tell Halaf ist nicht so bekannt", sagt Martin. Das soll sich mit der Ausstellung ändern, die einen Einblick in die Kultur des alten Mesopotamien gibt. Außerdem werden die Denkmäler aus dem aramäischen Fürstenpalast einmal den neuen Eingang des Vorderasiatischen Museums bilden - so wie es die Pläne des Architekten O.M. Ungers vorgesehen haben.
Vorgestellt wurde die restaurierte Sammlung anlässlich des 150. Geburtstags Max von Oppenheims (1860-1946). Der Bankierssohn aus Köln war leidenschaftlicher Orientalist, die Facharbeit überließ er aber Experten. "Er hat sich Personal geholt", erklärt der Kurator.
Ein Teil des Fundes wurde ab 1930 im Tell-Halaf-Museum in Berlin-Charlottenburg ausgestellt. Tell Halaf wurde in einem Atemzug mit den deutschen Grabungen in Babylon und Troja genannt, zu den Besuchern zählten Größen wie Samuel Beckett und Agatha Christie. 1943 wurde das Haus durch eine Bombe zerstört.
Die Trümmersammlung geriet fast 50 Jahre lang in Vergessenheit, wie die Staatlichen Museen zu Berlin betonen. Erst nach dem Mauerfall konnte die Max Freiherr von Oppenheim-Stiftung die Funde sichten. In Tell Halaf begannen 2006 wieder Grabungsarbeiten, an denen deutsche und syrische Forscher beteiligt sind.