Zwei Königinnen im Machtspiel, ein Hofstaat drumherum - der berät, sich je eigene Hoffnungen macht, an den Lippen der Frauen hängt und die beiden dann auch wieder klein macht. Mehr als zweihundert Jahre ist Schillers “Maria Stuart” alt, die Gesellschaft hat sich seitdem dramatisch gewandelt. Der gesellschaftliche Grundkonflikt des Dramas, dass Frauen zwar Herrscherinnen sein mögen, in Liebesdingen aber zwangsläufig zur Tatenlosigkeit verdammt sind und Objekt der Männer werden, kommt einem heute fremd vor. Spät, aber dann doch sehr grundsätzlich hat sich die Gesellschaft, hat sich das Frauenbild gewandelt.
Salzburger Festspiele