Die Kultur strahle über Hamburgs Stadtgrenzen hinaus und dürfe nicht das erste Ziel der Sparbemühungen sein, sagte Ahlhaus am Freitagabend nach einer CDU-Fraktionssitzung.
Welck tritt zeitgleich mit Bürgermeister Ole von Beust (CDU) am 25. August zurück. Ahlhaus hatte sich für Stuth entschieden, nachdem die Zusammenlegung von Wissenschafts- und Kulturbehörde beim Koalitionspartner GAL und bei zahlreichen Kulturschaffenden auf Ablehnung gestoßen war.
Der gebürtige Hamburger Stuth studierte von 1974 bis 1979 in seiner Heimatstadt Afrikanistik und Jura. Nach dem Referendariat war Stuth von 1985 bis 1989 persönlicher Referent von Bundespräsident Richard von Weizsäcker. Über Bonn, Brüssel, Prag, Bratislava und Berlin kehrte er 2001 nach Hamburg zurück, wo er bis 2008 Staatsrat für die Vertretung Hamburgs im Bund und in Europa war. Im Anschluss wechselte er als Staatsrat in die Kulturbehörde. Nach nur einem Jahr im Amt hatte Beust seinen langjährigen Weggefährten Anfang März 2009 in den einstweiligen Ruhestand versetzt. Hintergrund sollen unüberwindbare Unstimmigkeiten zwischen von Welck und Stuth gewesen sein.
Zuvor hatte es Spekulationen gegeben, dass das Kultur- und das Wissenschaftsressort zusammengelegt oder das Kulturressort an die Senatskanzlei angegliedert werden könnte. Künstler und Kulturschaffende forderten dagegen ein eigenständiges Kulturressort. "An der Kultur sollte man nicht sparen und sie einem anderen Ressort zuschieben. Dafür ist diese Aufgabe zu wichtig", meinte unter anderen der ehemalige Thalia-Intendant und Leiter der Salzburger Festspiele, Jürgen Flimm. Musiker Rocko Schamoni drohte gar mit seinem Wegzug aus der Hansestadt: "Wenn das passiert, ziehe ich nach Neumünster."