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Reich-Ranicki ist tot: Deutschland trauert um Marcel Reich-Ranicki

Reich-Ranicki ist tot

Deutschland trauert um Marcel Reich-Ranicki

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    Deutschland trauert um Marcel Reich-Ranicki
    Deutschland trauert um Marcel Reich-Ranicki

    Nach dem Tod von Marcel Reich-Ranicki trauern auch Politiker um den bekannten Literaturkritiker.

    Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat Reich-Ranicki gewürdigt. "Wir verlieren in ihm einen unvergleichlichen Freund der Literatur, aber ebenso der Freiheit und der Demokratie", erklärte Merkel am Mittwoch. "Ich werde diesen leidenschaftlichen und brillanten Mann vermissen." Nicht einmal der mörderische Hass der Nazis habe ihm seine Liebe zu den deutschen Dichtern austreiben können. Man könne nur dankbar dafür sein, dass der Sohn einer jüdischen deutsch-polnischen Familie, der Verwandte in den NS-Vernichtungslagern verloren habe, sein Zuhause wieder in Deutschland gefunden und dem Land so viel gegeben habe.

    Reich-Ranicki sei "eine der prägenden Persönlichkeiten der deutschen Nachkriegsgeschichte" gewesen, schrieb Gesundheitsminister Daniel Bahr (FDP) im Kurznachrichtendienst Twitter. Linkspartei-Chef Bernd Riexinger schrieb über den Verstorbenen: "Ein Zeuge des letzten Jahrhunderts, ein im besten Sinn unbequemer Geist, ein großer Intellektueller." Reich-Ranicki war am Mittwoch in Frankfurt im Alter von 93 Jahren gestorben, wie die "

    Gabriel: Reich-Ranicki als "scharfsichtigen Kritiker" gewürdigt

    Der SPD-Vorsitzende Sigmar Gabriel hat Reich-Ranicki als "scharfsichtigen Kritiker" gewürdigt. Er sei "ein brillanter Literaturvermittler und eine faszinierende wie vielschichtige Persönlichkeit" gewesen, erklärte Gabriel am Mittwoch in Berlin. "Deutschland verliert einen bedeutenden Publizisten und großen Menschen. Er wird uns allen fehlen", betonte Gabriel. Das Mitgefühl gehöre den Hinterbliebenen.

    Der SPD-Fraktionsvorsitzende Frank-Walter Steinmeier erklärte, Reich-Ranicki sei eine Institution gewesen. "Sein Tod ist ein schwerer und schmerzlicher Verlust für das kulturelle Leben in Deutschland." Er habe als Kritiker, als Publizist und Schriftsteller die literarische Kultur des Landes über mehrere Jahrzehnte geprägt wie kein zweiter. "Seine Biografie war aufs engste verknüpft mit den Irrwegen und Höhen deutscher Geschichte im 20. Jahrhundert." Er sei zugleich eine moralische Instanz gewesen, "die tiefen Respekt und höchste Anerkennung bei allen Menschen in Deutschland genossen hat."

    Grüne: Reich-Ranicki war ein Glücksfall für die deutsche Gesellschaft

    Die Grünen haben Marcel Reich-Ranicki als Glücksfall nicht nur für die deutsche Literatur, sondern für die deutsche Gesellschaft als Ganzes gewürdigt. "Bis ins hohe Alter hat sich Reich-Ranicki tatkräftig dafür eingesetzt, die richtigen Lehren aus der Vergangenheit zu ziehen", erklärten die Fraktionsvorsitzenden Renate Künast und Jürgen Trittin sowie die Vizepräsidentin des Bundestags, Katrin Göring-Eckardt, am Mittwoch in Berlin. Viele Jahrzehnte lang habe er die Entwicklung der deutschen Literatur nicht nur beschrieben und beobachtet, sondern mitgestaltet. "Er hat dabei kein Blatt vor den Mund genommen."

    Die Deutsche Verlags-Anstalt trauert um Marcel Reich-Ranicki

    Die Deutsche Verlags-Anstalt (DVA) ist bestürzt über den Tod des Literaturkritikers. "Mit ihm verliert die

    "Marcel Reich-Ranicki hat wie kein anderer mit Witz, mit Schärfe, mit Sinn für klare Urteile der deutschsprachigen Nachkriegsliteratur zu breiter Beachtung verholfen." Seine Entscheidung, nach der Verfolgung durch die Nationalsozialisten trotzdem in Deutschland zu leben, sei "ein außergewöhnliches Geschenk" gewesen. Reich-Ranicki hatte unter anderem seine erfolgreiche Autobiografie "Mein Leben" bei DVA veröffentlicht.

    Schriftstellerin Gabriele Wohmann: Reich-Ranicki war große Hilfe

    Die Darmstädter Schriftstellerin Gabriele Wohmann ("Die Bütows", "Schön und gut") hat Reich-Ranicki als große Hilfe in Erinnerung. "Er war sehr nützlich für mein Fortkommen in der Literatur", sagte die 81-Jährige am Mittwoch. Er habe erste Werke von ihr rezensiert und gelobt.

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